Europa importiert Inflation
Jetzt dürfte es den Herrschaften im Zentralbankrat der EZB doch mulmig werden. Vollmundig heißt es auf der Webseite der Europäischen Zentralbank : „Unsere wichtigste Aufgabe ist es, Preisstabilität zu gewährleisten. Dies tun wir, indem wir dafür sorgen, dass die Inflation niedrig, stabil und vorhersehbar bleibt.“ Das darf man getrost infrage stellen.
4,1% lautet der aktuelle Wert in Deutschland. Und es geht bereits seit Monaten deutlich aufwärts mit den Preisen. Dass der Druck nachlässt, ist nicht zu erwarten. Die Energiepreise schießen schon vor dem Winter in die Höhe und dem Euro zieht es gegen den Dollar den Boden unter den Füßen weg. Wir erwarten diese Entwicklung schon seit Langem (s. Fuchsbriefe vom 22.12.2020).
Europa importiert über die schwache Währung Inflation
Europa importiert über die politisch geschwächte Einheitswährung zusätzlich Inflation. Denn Gas und Öl, immer noch die Hauptenergieträger, werden nun mal in Dollar abgerechnet. Bald werden die Gewerkschaften die Trommel lauter schlagen. Zumal Koalitionsverhandlungen anstehen und die Gewerkschafterpartei SPD den Kanzler stellen dürfte.
Für das wichtigste Land im Euro sind das keine beruhigenden Aussichten. Der deutsche Verbraucher weiß aber wenigstens, bei wem er sich bedanken kann: bei Frau Lagarde und ihren Kollegen im geldpolitischen Entscheidungsgremium, dem EZB-Rat. Auf ihre vollmundigen Versprechungen sollte man nicht unbedingt setzen. In unserem Mitte Oktober erscheinenden Geldanlagebuch "Anlagechancen 2022" zeigen wir übrigens die Anlageperspektiven im Zeichen des "Gezeitenwechsels" auf. Sie erhalten das Buch über den FUCHS-Shop oder per Mail an info@fuchsbriefe.de.
Fazit: „Wir halten die Inflation unter Kontrolle“. Liebe Stabilitätshüter, dann habt ihr jetzt was zu tun. Packt ihr’s an?