Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2635
Was die deutschen Parteien von Trumps Siegeskurs lernen können

Moral ersetzt nicht Politik

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Verlag Fuchsbriefe
In vielen Medien wird er als Teufel in Person, als das fleischgewordene Böse gezeichnet: Donald Trump. Gegen ihn wird demonstriert, rebelliert, geklagt, vor allem aber moralisiert. Und dennoch scheint er geradezu unaufhaltsam auf eine zweite Amtszeit im Weißen Haus zuzusteuern. Deutschland sollte daraus lernen. Denn was in den USA passiert, kommt zeitverzögert auch in Europa an, schreibt Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber in seinem Standpunkt.

In den USA läuft die Spitzenkandidatur der Republikaner für die Präsidentschaftswahlen immer klarer auf Donald Trump zu. Ron DeSantis ist am Wochenende aus dem Rennen ausgestiegen – er will künftig Trump unterstützen – Nikki Haley verbleibt. Im direkten Vergleich der Stimmenanteile bei den Vorwahlen steht es bislang 51% zu 19,1%. Bekommt Trump die überwiegende Zahl der Stimmen von de Santis, verschieben sich die Verhältnisse noch mal zu seinen Gunsten.

Es ist schon erstaunlich: Je mehr Trump öffentlich gejagt und gestellt wird, desto fester und größer wird seine Anhängerschaft. Seine Tiraden, seine Widersprüchlichkeiten werden von seinen Wählern schlicht ignoriert. Grund ist ein tiefes Misstrauen vieler Amerikaner in die etablierten Institutionen, von denen sie sich manipuliert fühlen und deren „Agenda“ für die „Modernisierung der Gesellschaft“ sie nicht teilen. Sie fragen nach dem Nutzen für sich, ihre Familien, ihr Leben und sehen mehr Nach- als Vorteile.

Was Trump für die USA ist, ist die AfD für Deutschland

Nun werfen wir den Blick auf das Geschehen in Deutschland. Deutschland feiert in den etablierten Medien den „Aufstand der Anständigen“ gegen die AfD. Die AfD ist eine Außenseiter-Partei, ausgegrenzt von einem Parteienblock von rechts bis links – und sie gewinnt dennoch immer weiter an Zuspruch bis tief in die "Mitte", die die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Modernisierungsstrategien von CDU bis Ampel (ungefragt) aushalten und bezahlen muss. Sie ist für Deutschland, was Trump für die USA ist, ein lauter Ruf vieler Bürger an die Regierenden: „Was ihr da macht, das wollen wir nicht!“

Trump soll über die Gerichte von einer Kandidatur ferngehalten werden. Die AfD ebenfalls, wenn es nach einem Teil der politischen Konkurrenz geht. Der Ruf nach dem Parteiverbot wird umso lauter, je mehr die Ampelpolitik an Zustimmung verliert. Die SPD driftet wie die Grünen in Wahlumfragen auf die 10%-Marke zu, die FDP bangt um ihre parlamentarische Existenz. Die AfD liegt dagegen bei 22%, Tendenz steigend.

Moralische Ablenkungsmanöver

Darin zeigt sich die tiefe Unzufriedenheit der Bürger mit der derzeitigen Politik, insbesondere auch der Migrationspolitik und ihren Folgen. Dem „begegnet“ die Ampel mit einem erleichterten Einbürgerungsverfahren nach bereits 5 Jahren, das auch etablierte Medien als Verschleuderung der deutschen Staatsbürgerschaft und weiteren Pull-Faktor bezeichnen. So viel Ignoranz des Wählers gab es selten. Zeitgleich werden der AfD Deportationsfantasien nachgesagt und Tausende gehen „gegen Rechts“ auf die Straße.

Es ist ein Ablenkungsmanöver, der Versuch, Moral an die Stelle von Lebenswirklichkeit zu setzen. Doch wird aus der Delegitimierung des politischen Gegners die Legitimierung der eigenen Politik? Nein. Dieser falschen Annahme sollte die Ampel nicht aufsitzen. Die Unzufriedenheit in der Gesellschaft wird nicht durch das Heraufbeschwören einer Nazi-Diktatur 2.0 besänftigt. Im Gegenteil: Der gereizte Ton im öffentlichen Diskurs wird noch schriller, die Hysterie nimmt zu und wird bei nächster Gelegenheit auf die Ampel zurückschlagen.

Wenn „gute Demokraten“ schlechte Politik machen, zeigt sich das bei Wahlen. Und das muss in einer Demokratie auch so sein (dürfen). Es besteht unter den Wählern eine große Nachfrage nach einer politischen Alternative. Ein Verbot der AfD – so unwahrscheinlich es ist – wird nur eine Alternative zur Alternative hervorbringen. Nicht der Wähler muss sich ändern, sondern die Politik, meint Ihr Ralf Vielhaber
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang