Moskau beruft UN-Sicherheitsrat ein
Die USA werden die Anschuldigungen zur Sabotage von Nord Stream nicht los. Russland hat ein Meeting des UN-Sicherheitsrates für den 22. Februar einberufen. Moskau fordert nach dem Bericht des Investigativ-Journalisten Seymor Hersh (FB vom 09.02.) und unter Verweis auf die Aussagen von US-Präsident Joe Biden („es wird kein Nord Stream mehr geben“) eine offizielle Unschulds-Erklärung von Washington. Zugleich wies Moskau erneut darauf hin, dass das Land bisher von sämtlichen Ermittlungen um die Pipeline-Sabotage ausgeschlossen und Moskau keinerlei Ermittlungsergebnisse zugänglich gemacht wurden.
NATO will maritime Infrastruktur besser schützen
Bemerkenswert sind die jüngsten Aussagen von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Er kündigte an, dass die NATO nach der „Sabotage der Pipelines“ eine Koordinierungszelle für den „besseren Schutz kritischer Infrastruktur“ einrichten wolle. Das Rätsel, wer hinter dem Anschlag auf Nord Stream stecke, sei zwar noch nicht gelöst. Die Erkenntnis wäre aber, dass insbesondere Pipelines und Unterseekabel besser geschützt werden müssten (FB vom 19.12.).
Für die USA ist das Thema Nord Stream kritisch, denn die Unschuldsvermutung ist nach der Hersh-Publikation angekratzt. Würde sich eine US-Beteiligung an der Sabotage herausstellen, wäre das ein GAU für die Beziehungen zwischen der EU und den USA. Und Russland würde den Akt als Angriff betrachten.
US-Medien berichten von UFOs und Umweltkatastrophen
Interessant ist, dass die US-Massenmedien nach dem Hersh-Bericht zwei ganz andere Themen massiv nach oben ziehen. Einerseits explodiert die Berichterstattung zu den mysteriösen Ballons und Flugobjekten, die teilweise als UFO bezeichnet werden, über den USA und Kanada. Inzwischen haben Untersuchungen aber gezeigt, dass die am Wochenende (11.2./12.2.) durch das US-Militär abgeschossenen Flugobjekte keine weiteren chinesischen Spionagegeräte waren. Das sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates John Kirby. Es habe sich um Objekte für "kommerzielle" Zwecke gehandelt.
Das andere Thema, das jetzt breit medial platziert wird, ist die Umweltkatastrophe nach dem Zugunglück in Ohio. Obwohl der Zug aus 150 Waggons, beladen mit hoch-toxischen Stoffen, schon am 3.2. entgleiste und in gigantischen giftigen Flammen aufging, haben die Medien das Thema bisher weitgehend ignoriert. Nun wird es mit viel Enthusiasmus nach oben gezogen.