Öl-Nachfrage in China steigt rapide an
Mit den Öffnungsperspektiven in China zieht der Ölpreis wieder an. Allein die in Kraft tretenden Reiseerleichterungen werden den Bedarf an Treibstoffen deutlich ankurbeln. Der Rohstoff-Hunger wird dann auch allmählich auf die anderen Branchen übergehen. Kommt Chinas Wirtschaft wieder in die Spur, dürfte dies am Ölpreis nicht spurlos vorüber gehen, denn Chinas Hunger nach Energie ist gewaltig.
Weitere Stimuli dürften sich aus der chinesischen Geldpolitik ergeben. Die chinesische Notenbank sowie die Zentralregierung in Peking haben viel Spielraum, um der schwächelnden Konjunktur unter die Arme zu greifen. Im internationalen Vergleich ist die Inflationsrate im Reich der Mitte mit 1,8% im Dezember sehr niedrig.
Größeres US-Angebot erweist sich als Non-Valeur
Höhere Lagerbestände in den Vereinigten Staaten bremsen den Ölpreis dagegen kaum. Zwar stiegen die Rohöllagerbestände in den USA gegenüber der Vorwoche um rund 19 Millionen Barrel deutlich. Ölhändler verweisen aber darauf, dass der Anstieg fundamental nicht begründet sei. Der Aufbau der Lagerbestände sei vielmehr auf die vorübergehende Stilllegung von US-Raffinerien während des Kälteeinbruchs im Dezember zurückzuführen. Dadurch sei weniger Öl als üblich verarbeitet worden.
Nach einem kurzen und knackigen Rücksetzer zum Jahreswechsel bekommt das Schwarze Gold nun also wieder Rückenwind. Zu Jahresbeginn handelte leichtes US-Öl der Sorte West Texas Intermediate noch in der Nähe der Vorjahrestiefs um 72 US-Dollar je Barrel. Aktuell notiert Öl bereits knapp 9% höher bei 78,40 US-Dollar je Fass und nimmt die Hürde um 80 Dollar bereits fest ins Visier. Wird dieser Widerstand überwunden, ist aus technischer Sicht der Weg bis zur 90-Dollar-Marke frei.