Auswege aus Gabriels Zwickmühle
Er schweigt es persönlich tot und erklärt es damit zum Nonvaleur. So würde es die Kanzlerin und übermächtige Konkurrentin Angela Merkel machen. Nachteil: Er muss das politische Todeskommando Kanzlerkandidatur voraussichtlich 2017 selbst anführen. Er würde zum Ewigen Verlierer (Gabriel hat selbst noch keine Wahl in Land oder Bund gewonnen). Und er erledigt sich damit auch als Parteichef.
Gabriel stellt sich an die Spitze der Bewegung und versucht die Situation für sich zu nutzen – wie bei der Mitgliederbefragung im Zuge der Koalitionsverhandlungen. Ihr Ausgang hatte Gabriels und die Position der SPD zunächst deutlich gestärkt. Zudem bliebe der Parteichef damit seinem Kurs treu, dieses basisdemokratische Mittel zu fördern. Gabriel würde seinen Machtanspruch und persönliche Stärke und Zutrauen in sich selbst beweisen. Dann wäre sein Unterfangen vielleicht nicht mehr ganz so aussichtslos, wie es derzeit scheint.
Gabriel ruft kurzerhand Andrea Nahles dazu auf, die Kanzlerkandidatur zu übernehmen. Er würde sich damit das Amt des Parteichefs sichern. Aber weitere Ambitionen hätte er sich damit wohl verbaut.
Fazit: Wir rechnen mit Ausweg eins, dass nach NRW-Landeschefin und potentielle Konkurrentin Hannelore Kraft weitere Schwergewichte der SPD das Thema „austreten“ werden.