Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1876
Sozialpolitik

Das Ende des Sozialstaats-Modells

Der Sozialstaat frisst unsere Kinder. Denn die Rentengeschenke von heute sind die Beitragspunkte von morgen.
Die Großkoalitionäre überbieten sich angetrieben von Sozialverbänden und Gewerkschaften mit immer neuen Ideen, die Wähler ab 60 auf ihre Seite zu ziehen. Und je mehr in Umfragen die Zustimmung zu den „Volksparteien“ sinkt, desto aggressiver formulieren diese ihre klientelistischen Forderungen. Die Rentenkaskade der Großen Koalition wird beständig erweitert. Nach der Rente mit 63 (jährliche Kosten bald 3 Mrd. Euro), der Mütterrente mit 10 Mrd. p.a., der höheren Erwerbsminderungsrente mit 2 Mrd. jährlich, der verweigerten Absenkung des Rentenbeitrags im Wert von 4 Mrd. p.a. – den Zusatzkosten für die Flüchtlingsversorgung im Alter (Höhe unbekannt) – soll jetzt noch die Lebensleistungsrente (je nach Ausgestaltung bis zu 2 Mrd. Euro) und, quasi als der Gipfel, die Erhöhung des Rentenniveaus auf wieder 50% statt 43% kommen. Kosten allein dafür schlappe 20 Mrd. Diese sollen, so möchte es CSU-Chef Horst Seehofer, über einen Abbau der kapitalgedeckten Riesterrente aufgebracht werden. Schon jetzt kann kein Verantwortlicher sagen, wer das später stemmen soll. Die künftigen Beitragszahler geraten in die Leistungs-Klemme. Da die Grundsicherung durch den Staat steigt, wird die Belastung der Leistungserbringer immer höher. Damit sinkt aber deren Motivation. Immer mehr Anstrengung führt zu immer weniger Plus gegenüber leistungslosen – ob unverschuldet oder nicht – Leistungsbeziehern. Der deutsche Sozialstaat ist strukturell kaputt. Der Umstieg auf die teilweise kapitalgedeckte Rente kam zu spät und war dilettantisch gemacht. Zudem leidet sie wie die Betriebsrenten unter den Nullzinsen. Jetzt wird die Kehrtwende zu einem System propagiert, das vor 20 Jahren – zu Recht – als vor dem Ende stehend angesehen wurde. Ab 2030 wird Altersarmut in größerem Stil deshalb unvermeidlich sein. Alternative: hohe Neuverschuldung oder/und verstärktes Heranziehen von Kapitalvermögen.

Fazit: Am Beispiel Rente zeigt sich eine Erklärung für den Abstieg der Volksparteien. Sie haben ihre Erfolge bisher darauf aufgebaut, dass sie eine Generation mit Versprechen kaufen konnten, die die nächste zu begleichen hatte. Das Politik-Muster funktioniert aber nicht mehr. Der Wähler ahnt das zumindest.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang