Die Union hat ein Kanzler-Problem
Dass der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz Kanzlerkandidat der Union wird, glauben FUCHSBRIEFE aber auch nicht. Merz wird nach den Ost-Landtagswahlen im Jahr 2024 in der K-Frage "verbrannt" sein. Denn es wird der Union nicht gelingen, die AfD klein zuhalten. Derzeit kommt die Union in den Umfragen für die Länder Brandenburg, Sachsen und Thüringen auf etwa 25%, die AfD auf 30% (Wahlen im Herbst 2024). Zudem hören wir aus der Union, dass Merz mit wiederholt unabgestimmten Äußerungen (jüngst: Erhöhung des Spitzensteuersatzes) ein "Wahlkampf-Horror" wäre. Sein Alter (67 Jahre) kommt für einige erschwerend hinzu.
Zwei aussichtsreiche Kandidaten
Wenn aber Söder nicht will und Merz nicht kann, dann muss die Union in der zweiten Reihe nach Kandidaten suchen. Am ehesten in Frage kommt einerseits der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn. Er ist jünger als Merz, wirtschaftsliberal und hat ein soziales Profil. Vor allem aber ist er einem breiten Publikum bereits bekannt. Sein großes Manko: Er hat während der Pandemie viel Kapital verspielt.
Der andere aussichtsreiche Kandidat ist NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Er steht Spahn inhaltlich nahe, ist dafür aber außerhalb von NRW noch wenig bekannt. Sein Vorteil: Er ist unverbraucht und errang 2022 für die Union ein starkes Ergebnis bei der jüngsten NRW-Wahl. Zudem hat er viele Länder-Chefs (Hessen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein) hinter sich.