Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2035
Taktisches Profilierungsmanöver

Friedrich Merz will die CDU nach rechts schieben

Pressefoto Friedrich Merz. © Foto: CDU / Tobias Koch
Mit fragwürdigen Aussagen über die zahnmedizinische Versorgung von Flüchtlingen polarisiert CDU-Chef Friedrich Merz. Warum tätigt ein Parteivorsitzender, dem eine gewisse Intelligenz unterstellt werden kann, so eine Aussage? Die nächsten Tage werden es zeigen.

CDU-Parteichef Friedrich Merz startet einen neuen Versuch, das Profil der CDU nach rechts zu verschieben. Der CDU-Chef meinte in einer TV-Sendung, dass sich viele Flüchtlinge in Deutschland staatlich alimentiert die Zähne machen ließen, während die deutschen Bürger keine Termine bekämen. Mit dieser pauschalisierenden und durch ihre Verkürzung falschen Aussage polarisiert Merz heftig.

Hintergrund: Medizinische Behandlungen von Asylbewerbern werden in Deutschland nur bei akuten Erkrankungen, Schmerzen oder Schwangerschaft gewährt. Nach 18 Monaten fallen sie in das System der Krankenkassen und müssen noch immer 40% der Kosten der Zahnersatzbehandlung tragen. Das ist für kaum einen Asylbewerber leistbar.

Merz hat doppeltes politisches Kalkül

Dahinter steckt ein doppeltes politisches Kalkül. Einerseits adressiert er an ein Gefühl, was ein Großteil der Bevölkerung hat. Darauf haben Parteikollegen wie z.B. Alexander Throm, innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion prompt hingewiesen. Da ist auch eine Wahlkampfbotschaft für Bayern und Hessen. 

Strategisch steckt hinter den wiederholten Aussagen der Versuch, das Profil der Union zu schärfen und die Partei wieder ein Stück nach rechts zu schieben. Das Muster der Kommunikation ist immer dasselbe. Merz tätigt eine Aussage, lässt einen "Testballon" steigen. Ist die Reaktion - vor allem in den Reihen der Union - zu heftig, rudert er zurück. So war es auch schon bei anderen Aussagen, etwa als er sich über „kleine Paschas“ ausließ. Oder als Merz jüngst eine Zusammenarbeit mit der AfD auf kommunaler Ebene in den Raum stellt, nach einem Aufschrei der Partei und politischer Gegner aber wieder "kategorisch" ausschloss.    

Riskante Strategie von Merz

Für Merz ist das durchaus ein Vabanque-Spiel. Folgt im die Partei bei der kommunikativen Salami-Taktik, wird er sich in den kommenden Monaten bis zu den Wahlen in den neuen Bundesländern zunehmend als Kanzler-Kandidat mit einem scharfen konservativen Profil präsentieren. Ein derart geschärftes Profil der Union ist auch eine Kampfansage an die AfD - insbesondere in den Ostländern.

Folgt ihm die Partei dagegen nicht, schwinden die Chancen von Merz, Kanzler-Kandidat zu werden. Denn er wird eine innerparteiliche Positionierungsdebatte auslösen, seien Standpunkt aber immer schwerer räumen können. Das Risiko für Merz ist, dass er sich ins Abseits manövriert. Parteiinterne Konkurrenten wie Hendrik Wüst oder Jens Spahn kommen dann nicht drumherum sich auch offen gegen Merz zu positionieren.

Fazit: Friedrich Merz polarisiert - diesmal aber in einem Maße, in dem der Wiederhall für seine persönlichen Kanzler-Ambitionen gefährlich wird.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang