Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2222
Der Notfallmodus wird verlängert

Haushalt im Dauer-Notfallmodus

Geldladen einer Registrierkasse. © Patrick Daxenbichler / stock.adobe.com
Es gibt kein Gesetz ohne Hintertür. Auch die 2009 im Zeichen der Finanzkrise eingeführte grundgesetzlich verankerte Schuldenbremse (Art. 109 GG) hat sie. Außerordentliche Situationen setzen den Sparmodus außer Kraft. Das ist nun so, seit die Schuldenbremse eigentlich wirken sollte. Es ist ein Begräbnis dritter Klasse.

Der Bundeshaushalt kommt nicht aus dem Notfallmodus. Die Schuldenbremse wird auf ähnliche Weise begraben, wie der Maastricht-Vertrag, der Europas Schuldentragfähigkeit sicherstellen sollte. Es gibt immer einen Grund, das eigene Konto zu überdehnen. Zwei Jahre lang war es Corona, jetzt ist es der Krieg in der Ukraine.

Und auch, wenn dies kein Haushaltspolitiker offen sagen mag: Mancher – auch in der FDP – atmet gerade tief durch. Den Pfad zur Rückkehr zur finanzpolitischen Tugend im Sinne der Schuldenbremse kannte auch Finanzchef Christian Lindner nicht. Nun darf er erst mal wieder „Off-Budget“ kalkulieren.

100 Mrd. Zusatzausgaben

Die 100 Mrd. Euro, die Olaf Scholz plötzlich für die Ausrüstung der Bundeswehr locker macht, sind keine Umschichtungen, sondern Neuverschuldung. Wofür sie am Ende genau ausgegeben werden, weiß noch niemand so genau. Und es werden weitere „Sonderausgaben“ hinzukommen. Das größte Sparpotenzial liegt volumenmäßig im Sozialhaushalt. Doch der ist politisch längst tabu.

Steigende Energiepreise sind steigende Sozialausgaben

Es ist jetzt schon abzusehen, dass die Energiepreise auf längere Sicht nicht sinken werden. Sie könnten sogar weiter steigen. Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass Russland den energetischen Atomknopf drückt und die Gaslieferungen nach Europa mindestens eine Zeitlang einstellt. Oder dass die durch die Ukraine laufende Gas Pipeline beschädigt wird und Leck schlägt. Hier wäre Nordstream 2 die Versorgungsalternative für Europa gewesen.

Eine solche Entwicklung würde unweigerlich Blackouts zur Folge haben: Wohnungen bleiben kalt, Industrie muss die Produktion runterfahren oder einstellen, nachts bleiben Straßenzüge dunkel.

Fazit: Den Gürtel enger schnallen, Blut Schweiß und Tränen – das sind Begrifflichkeiten, die heute keine Demokratie auszuhalten scheint. Das führt unweigerlich zu einer dauerhaften, deutlichen Überdehnung der Haushalte. Wie lange das gut geht, ist schwer zu sagen. Aber auch hier gilt: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.
Meist gelesene Artikel
  • Strukturierte Verfahren, ausführliche Selbstauskunft

Hauck Aufhäuser Lampe: durch Transparenz zum Trusted Wealth Manager 2023

© Grafik: envato elements, Redaktion Fuchsbriefe
Für Häuser mit einem großen Kundenstamm, die dazu noch eine Fusion hinter sich haben, wäre es fast ein Wunder, wenn es keinerlei unzufriedene Kunden gäbe. Und doch kommt Hauck Aufhäuser, die vor etwas mehr als einem Jahr mit der Privatbank Bankhaus Lampe aus dem Oetker-Konzern fusionierten, dem recht nahe.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2023: Die ALPS Family Office AG in der Ausschreibung

ALPS Family Office offeriert gemeinnütziger Jugendstiftung breit gestreutes Portfolio

© Collage Verlage FUCHSBRIEFE, Grafik: envato elements
Die ALPS Family Office AG bezeichnet sich als unabhängigen Vermögensverwalter mit Weitsicht. Man liefere Maßarbeit, Klarheit, Unabhängigkeit, Zufriedenheit und Vertrauen. „Eine wissenschaftlich fundierte, nachvollziehbare und disziplinierte Vorgehensweise ohne „Bauchentscheidungen“ ist Basis unseres Handelns“, heißt es auf der Website. Das alles scheint perfekt zu den Bedürfnissen der Wilhelm Weidemann Jugendstiftung zu passen, die einen neuen Vermögensverwalter für ihr Stiftungskapital sucht.
  • Fundierte Vertrauensbasis 2023

Erneut grüne Ampel für die Braunschweiger Privatbank

Grafik: envato elements, Verlag Fuchsbriefe
Die Braunschweiger Privatbank hat das Vertrauensfundament gestärkt. Dazu hat sie eine Reihe an Fragen der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz negativ beantwortet. Warum das gut ist.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Was von der Einlagensicherung gedeckt ist - und was nicht

Was passiert mit meinem Geld, wenn die Bank pleite geht?

Skyline von Frankfurt am Main mit Bankenviertel. © jotily / stock.adobe.com
Angesichts des Bankenbebens in den USA und Europa fragen sich wieder viele: Ist mein Geld bei der Bank sicher? FUCHSBRIEFE haben die wichtigsten Regelungen für Sie zusammengefasst.
  • Fuchs plus
  • Moody's stuft Bewertung herauf

Tesla-Anleihen nicht mehr auf Ramsch-Niveau

Giga Factory von Tesla in Grünheide. © Patrick Pleul / dpa-Zentralbild / dpa / picture alliance
Der Automobilbauer Tesla ist in wenigen Jahren zu einem Global Player geworden. Die Anleihen wurden dennoch bis jetzt auf "Ramsch-Niveau" eingestuft. Wie Anleger von der Hochstufung profitieren, erfahren Sie im Artikel.
  • Fuchs plus
  • Hyzon Motors

Erste Untersuchungsberichte liegen vor

Hyzon Motors © Hyzon Motors
Bei den ersten Untersuchungsergebnissen zu den Bilanz-Ungereimtheiten von Hyzon wird klar, dass in der Vergangenheit nicht alles "glatt lief". Nun wird aufgearbeitet. Die Grundsatzfrage lautet: Verdient das Unternehmen nochmal das Vertrauen der Anleger?
Zum Seitenanfang