Mehr Unternehmen planen Verlagerungen
Jedes zweite Unternehmen hat Zweifel am Standort Deutschland und will Aktivitäten ins Ausland verlagern. Das zeigt eine Studie des Unternehmensberaters Deloitte. 45% der befragten Unternehmen rechnen damit, dass die Attraktivität des Standorts auch in den kommenden drei Jahren sinkt. 37% erwarten, dass die Standortbedingungen gleich bleiben. Nur 18% der Unternehmen gehen davon aus, dass sie sich wieder bessern.
Kosten und Bürokratie vertreiben die Unternehmen
Vier Gründe treiben die Unternehmen verstärkt ins Ausland. Es sind Zweifel an der Energiesicherheit, die Energie- und Arbeitskosten und die Bürokratie. Unter den klassischen deutschen Industriebranchen – Maschinenbau, Auto, Industriegüter – sind die Zweifel besonders groß. 65% erwarten eine weitere Verschlechterung der Standortfaktoren.
Die Produktionsverlagerung steht noch am Anfang. Während bisher vor allem die Fertigung von Bauteilen verlagert wurde, wollen nun ein Drittel der Befragten ihre Produktion generell verlagern. Gut 28% wollen ihre Lagerhaltung ins Ausland bringen und ebenso viele die Endmontage. Nicht verlagern wollen sie Einkauf, Service/Aftersales, Forschung und Zentralfunktionen wie Leitung, Marketing und Vertrieb.
Asien und USA sind bevorzugte Standorte
Die Zielländer der Verlagerung unterscheiden sich stark nach Branchen. Industriebetriebe wollen ihre Investitionen vor allem in der EU (35%) und in geringerem Maß auch in den USA (20%) erhöhen. Über alle Branchen ist Asien (34%) vor den USA (29%) die beliebteste Zielregion. 20% der Unternehmen wollen schon in den nächsten zwei bis drei Jahren ihre Verlagerungen umsetzen.