Narrenfreiheit für Geimpfte
Der Pandemie-Schlingerkurs der Bundesregierung wird wohl seine Fortsetzung finden. Denn nach wie vor klammert sich das Kanzleramt an die Aussagen des RKI. Die sind zwar eindringlich: „Wer sich nicht impfen lässt, wird sich infizieren“, so Kanzleramts-Virologe Christian-Drosten.
Man könnte ihm entgegenhalten: Und das ist auch gut so. Denn bis auf wenige Fälle verläuft eine Corona-Infektion bei jungen Menschen entweder komplett symptomfrei. Oder sie nimmt einen eher harmlosen Verlauf. Sie führt dafür aber zu einem Virenschutz, der dem einer Impfung ins nichts nachsteht. Oder sogar besser ist. Siehe Israel: Im Impf-Vorreiter-Land Israel ist die 7-Tage-Inzidenz trotz hoher Impfquote (68% einfach / 63% doppelt) auf über 400 gestiegen. Die Zahl der Schwerkranken stieg auf 559. Das Land greift bereits zur dritten Impfdosis. Die Freiheit für Gimpfte entpuppt sich dort als Narrenfreiheit.
2% der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt
Zudem ist noch immer unklar, wie hoch der geimpfte Bevölkerungsteil bei uns wirklich ist: irgendwo zwischen 55% und 75%. Und: In Deutschland steigt zwar die Inzidenzzahl. Sie liegt jetzt im landesweiten Schnitt bei 40,7. Doch das ist im internationalen Vergleich weiterhin sehr niedrig. Und es sagt wenig aus.
Laut jüngstem RKI-Bericht vom 11.8. sind bundesweit 2% aller Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. In der Millionen-Stadt Berlin stieg die Inzidenz binnen einer Woche auf 66 (+66%). Am Dienstag wurden fast 600 neue Erkrankungen registriert. Aber kein Todesfall. Auf den Intensivstationen ist nur jedes 28. Bett von Covid-Patienten belegt. Um den Jahreswechsel war es fast jedes dritte. Das zeigt eine Entkoppelung von Inzidenz und Krankenhaus-, bzw. Intensivfällen an.
Fazit: Abzuleiten, dass dies „zeigt, wie sehr die Impfungen (Quote: 61% einfach, 57% vollständig) wirken“ (Tagesspiegel), könnte ein Fehlschluss sein. Ist es - mit Blick auf z. B. Isreal - vielleicht möglich, dass gerade die Impfungen unvorsichtig machen?