Rentenversicherung: Teure Reform
Die IG Metall will die Beitragspflicht für alle in der Rentenversicherung. Sie wäre teuer und bringt nichts.
Die jetzt von der IG Metall gemachten Vorschläge für eine Rentenreform verhindern die Altersarmut nicht. Sie führen nur zu einer Verteuerung des Faktors Arbeit, erhöhen die Kosten für die Betriebe und könnten den Beschäftigungsboom in Deutschland abwürgen. Die IG Metall will mit ihrer Blaupause für ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis das Rentenniveau ab 2030 erhöhen. Bei 45 Beitragsjahren sollen dann statt wie geplant 1.240 (heute sind es 1.370) Euro 1.450 Euro im Monat gezahlt werden. Dazu müssen die Beiträge von 21,6% auf 22% bis 25 % – und das auf Dauer – angehoben werden. Bei einer Preissteigerungsrate von 1% p. a. müsste die Rente aber auf 1.550 Euro steigen. Die Beitragssätze müssten also eigentlich noch stärker angehoben werden, um wenigstens die Kaufkraft zu sichern. Die IG Metall will die Belastung für die Beitragszahler mit einem Trick mildern. Der Riester-Faktor von bis zu 4% Beitrag (steuerlich gefördert) soll wegfallen. Würden diese Beträge in die Rentenversicherung fließen, würden die Arbeitnehmer (und der Fiskus) entlastet – die Arbeitgeber müssten aber zusätzlich die Hälfte des Beitrags aufbringen. Die Frage heißt auch: Werden die Altverträge abgewickelt, gibt es noch neue? Was aus der Rente des früheren stellvertretenden IG-Metall-Vorsitzenden Walter Riester wird, interessiert seine Gewerkschaft nicht. Damit die Rechnung überhaupt aufgeht, sollen Beamte und Selbständige beitragspflichtig werden. Das entlastet während der Beitragszahlung die Rentenkassen. Es entstehen aber auch wieder neue Leistungsversprechen, die später finanziert werden müssen. Ergänzend soll es eine betriebliche Pflicht-Altersversorgung für die Betriebe geben.
Fazit: Das Dilemma – weniger Beitragszahler, mehr und länger Berechtigte – bleibt. Am Ende wird der Steuerzahler die Differenz ausgleichen müssen.