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Immer härtere Tarifauseinandersetzungen

Tarifkonflikte werden schärfer

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Die Tarifkonflikte wurden in diesem Jahr weit härter geführt, als in den Jahren zuvor. In den kommenden Jahren werden sie nochmals an Schärfe gewinnen. Die Gewerkschaften sehen sich dazu durch die Wirtschaftsanalysen der gewerkschaftsnahen Institute der Böckler-Stiftung ermutigt.

Die Tarifkonflikte wurden in diesem Jahr sehr viel härter geführt als in den Vorjahren – und im kommenden Jahr werden sie nochmals schärfer werden. Das IW gibt den verschiedenen Eskalationsstufen in seinem Konfliktbarometer Punkte, beginnend mit 0 für Tarifverhandlungen, dann 1 für Streik- bzw. Aussperrungsdrohung, usw. 

Die verschiedenen Tarifverhandlungen erreichten 2023 zusammengenommen eine Intensität von 14,4 Punkten. Das ist fast das Dreifache des Jahres 2022 (5,1 Punkte). Zuletzt waren die Tarifverhandlungen 2015 konfliktreicher.

Gewerkschaftsnahe Wirtschaftsforschungsinstitute bieten Argumente für hohe Lohnsteigerungen

Im kommenden Jahr werden die Konflikte noch schärfer werden. Die Gewerkschaften legen für die Tarifverhandlungen großen Wert auf die Wirtschaftsanalysen der gewerkschaftsnahen Institute IMK und WSI. Das IMK rechnet mit einer Inflationsrate von 2,4% für 2024. Damit wird es die Wahrscheinlichkeit weiterer stärkerer Zinserhöhungen der EZB für recht gering einschätzen. Mit einer Rezession in Folge stark gestiegener Zinsen rechnen die Gewerkschaften daher nicht. 

Die gewerkschaftsnahen Institute werfen den Unternehmen vor, durch hohe Gewinnsteigerung die Inflation angeheizt zu haben. Während in Deutschland durch die Inflation die Löhne real 2022 um 4,1% gesunken sind, sind die Kapitalstückkosten um 7% gestiegen und damit auch real die Unternehmensgewinne, so das WSI im europäischen Tarifbericht.

Schärfere Konflikte zwischen Tarifpartnern

Die Konflikte zwischen den Tarifpartnern werden daher weiter zunehmen. Auf Anfrage der FUCHSBRIEFE erklärt ein Sprecher von Ver.di, dass deutliche Entgelterhöhungen nötig seien, um gestiegene Kosten für Lebensmittel, Strom, Gas, usw. bezahlen zu können. Die Arbeitgeberverbände halten die schwache Konjunktur und weitere Probleme wie Fachkräftemangel, Energiewende bis zur Digitalisierung dagegen.

Unterschiedliche Forderungen, ja nach Belastbarkeit der Branche

Dabei unterscheiden die Gewerkschaften ihre Forderungen nach dem Zustand der jeweiligen Branche. Schon in diesem Jahr gab in der hart getroffenen Bauindustrie kaum steigende Löhne, während der öffentliche Dienst (die Steuereinnahmen werden in diesem Jahr stark steigen) Tariferhöhungen zwischen 11,5 und 16,9% verkraften muss. Die Metallindustrie lag mit Steigerungen um 8% in der Mitte. Im nächsten Jahr wird es Forderungen um 7% und Abschlüsse um 5% geben, zumindest in jenen Branchen, in denen es nicht zu düster aussieht. Die Gewerkschaften sitzen durch den Fachkräftemangel aktuell am längeren Hebel.

Fazit: Im nächsten Jahr wird es Forderungen um 7% und Abschlüsse um 5% geben, zumindest in jenen Branchen, in denen es nicht zu düster aussieht. Die Gewerkschaften sitzen durch den Fachkräftemangel aktuell am längeren Hebel.
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