Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1656
Dienstleistungsrichtlinie abgelehnt

Deutschland: Heftiger Konflikt mit der EU

Zwischen Deutschland und der EU gibt es einen heftigen Streit um die geplante neue Dienstleistungsrichtlinie.
Zwischen Deutschland und der EU tobt ein heftiger Streit um die geplante neue Dienstleistungsrichtlinie. Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat den Vorschlag als unvereinbar mit den geltenden Grundsätzen in der EU zurückgewiesen. Die Kommission hatte ihre Vorstellungen Mitte Januar vorgelegt. Der Vorwurf: Brüssel maße sich durch die Hintertür unzulässig Kompetenzen an. Dies greife tief in Bereiche ein, die der nationalen Gesetzgebung vorbehalten sind. So ist eine Harmonisierung der Bildungspolitik auf Gemeinschaftsebene untersagt. Dies aber wolle Brüssel unter Berufung auf die Freizügigkeit von Dienstleistungen aushebeln, klagt bspw. der Zentralverband des deutschen Handwerks (ZdH). Berlin wehrt sich gegen eine Vereinheitlichung der Berufsausbildung. Man befürchtet eine Verschlechterung der Qualifikationsanforderungen gegenüber den deutschen Ansprüchen. Die europaweit geltenden Anerkennungsregeln von Berufsabschlüssen sichern die Mobilität von Selbstständigen und Arbeitnehmern ausreichend ab, heißt es dazu in der Hauptstadt. Abgelehnt wird auch die Elektronische Europäische Dienstleistungskarte. Sie soll die Entsendung von Fachkräften ins EU-Ausland erleichtern. Damit verbunden ist aber aus deutscher Sicht auch der Verlust der nationalen Kontrolle bei der Einhaltung geltender Schutzbestimmungen durch die zuständigen Behörden vor Ort. Stattdessen würden teilweise die Schutzbestimmungen des Herkunftslandes gelten – also etwa griechische Arbeitsschutzstandards in deutschen Werkstätten. Denn wer die Karte vorweist, egal in welchem Land ausgestellt, , darf überall in der EU arbeiten. Bundestag und Bundesrat wehren sich auch aus einem anderen Grund gegen Brüssel. Die Europäische Kommission will künftig den mitgliedstaatlichen Gesetzgebern vorschreiben, ob und wie Regelungen im Dienstleistungssektor erlassen werden dürfen. Damit würde die nationale Gesetzgebung zumindest erheblich erschwert und verzögert.

Fazit: Ein typisches Beispiel für ein überzentralisiertes Brüsseler Vorhaben, für das die EU gar kein wirkliches Mandat hat. Sie wird mit ihren Plänen scheitern. Erstaunlich ist, dass sie es trotz der jetzigen Anti-EU-Stimmungslage versucht.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang