Frankreich wird Strompreis anheben
In Frankreich und Großbritannien wird Atomstrom deutlich teurer. Hintergrund: In Frankreich laufen die AKW bisher defizitär. Das ist ein Problem für Paris, denn der staatseigene Versorger EdF türmt hohe Verluste auf. Allein im Jahr 2022 betrug das Defizit 18 Mrd. Euro. Der Schuldenstand der Unternehmens beträgt inzwischen 68 Mrd. Euro. Das ist ein Problem, das sich angesichts steigernder Marktzinsen zusehends verschärft.
Frankreich hebt Preis für Atomstrom an
Frankreich wird den Strompreis ab 2026 kräftig auf voraussichtlich 7 Cent/Kwh anheben (+67%). Steuern, Abgaben, Leitungsgebühren kommen hinzu. Bisher hat Paris den Strompreis bei 4,2 Cent/Kwh gedeckelt und damit gut ein Drittel der Stromrechnung der Franzosen gezahlt. Angesichts der hohen Kosten, die für den beschleunigten Ausbau der Kernkraft (8 neue AKW geplant) und die Instandhaltung der bestehenden AKW nötig sind, wird Paris hier umsteuern.
Auch in Großbritannien steigen die Kosten für Atomstrom absehbar stark an. Denn EdF konnte nur durch eine an die Inflation gekoppelte Preisgarantie dazu motiviert werden, das neue AKW in Hinckley Point (Block C) zu bauen. Schon heute liegt der Preis, der für den Strom aus de Kraftwerk bezahlt werden müsste, bei 14,8 ct/ kWh. Bis zur Fertigstellung des Kraftwerks 2027/28 werden die Preise noch weiter steigen. Sie werden dann aller Voraussicht nach über dem doppelten des dann geltenden Börsenstrompreise liegen.