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Regional differenzierte Preisbildung angestrebt

Großbritannien plant Strommarktreform

Hochspannungsmast. © Tobias O. / panthermedia.net
In der EU, in Deutschland und in Großbritannien werden Lösungen gesucht, die Strommärkte zu reformieren. Dabei geht es immer darum, die Erzeugung und die Nachfrage besser in Einklang zu bringen. In Großbritannien nehmen ersten Modelle dazu nun konkrete Formen an. Unser FUCHSBRIEFE-Korrespondent berichtet aus London.

Der britische Regulator für die Energiewirtschaft (Ofgem) prüft Pläne, ein regional differenziertes Preissystem für den  Strommarkt einzuführen. Das soll helfen, die Stromerzeugung bis zum Jahr 2035 zu "dekarbonisieren". Im Mittelpunkt der Diskussion steht wie in den EU-Debatten das Vorhaben, die regionalen Strompreise den regionalen Erzeugungskosten anzupassen. 

Derzeit werden in UK zwei Systeme diskutiert. Beide sehen eine starke regionale Differenzierung der Strompreise vor. Die Preise sollen dabei den regionalen Erzeugungskosten angepasst werden. Das würde zu erheblichen Preisunterschieden führen und könnte massive Unternehmensverlagerungen auf der Insel auslösen.  

Zwei Preissysteme stehen zur Diskussion

Das erste Preissystem würde das Land in sieben Preiszonen gliedern. Die würden im Norden mit Schottland beginnen und im Süden mit dem Großraum London enden. Schottland hätte aufgrund der nahezu idealen Windverhältnisse die mit weitem Abstand geringsten Erzeugungskosten und damit dann auch die niedrigsten Strompreise. London bildete das Gegenstück und wäre bei den Erzeugungskosten und Preisen das teuerste regionale Gebiet. Die Erwartung ist, dass energieintensive Industrien dann nach Schottland ziehen könnten. Umgekehrt wäre Südengland angesichts der hohen Preise ein nahezu ideal attraktiver Standort für neue Windturbinen oder Solaranlagen.

Das zweite Preissystem würde noch viel feiner regional differenzieren. Demnach könnten die Preise sogar von Stadt zu Stadt oder von Landkreis zu Landkreis variieren. Insgesamt sind in dem Fall 850 Strompreis-Gebiete vorgesehen. Auch hier wäre Schottland für die dort gelegen Orte der preisgünstigste Standort im Lande. Allerdings wären die Preisübergänge regional "fließender" und regional viel kleiner. 

Erzeugung und Nachfrage sollen besser zusammenpassen

Der Vorteil beider Systeme liegt darin, dass die Netzbetreiber künftig geringere Transportkosten (Infrastruktur) haben werden. Denn sie werden die Stromerzeugung regional stärker der Nachfrage anpassen. Überkapazitäten werden in dem System unwirtschaftlicher, die Stromerzeugung in Hochpreisregionen attraktiver. Das dürfte Angebot und Nachfrage perspektivisch ausgleichen. Allein National Grid hat es im vorigen Jahr 1,9 Mrd. Pfund gekostet, Windturbinen wegen zu hoher Produktion, die nicht abgenommen werden konnte, abzuschalten. 

Fazit: Großbritannien hat ähnliche Pläne für eine Strommarktreform wie die EU und Deutschland. Während die Reform in Deutschland erst 2027 überhaupt denkbar ist (FB vom 15.06.) könnte das Thema in UK schon 2024 umgesetzt werden. Diese Einschätzung hören wir von unserem Korrespondenten aus London.
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