Hoffen auf den Deal
Die Nachgiebigkeit gegenüber Großbritannien in den Verhandlungen mit der EU verleitet das Land nun zu gefährlichen Spekulationen mit seiner Zukunft.
Großbritannien spekuliert mit Blick auf den EU-Austritt auf die Nachgiebigkeit Deutschlands und Frankreichs. Die Überlegung lautet: Die Konsequenzen eines Brexit für UK hängen im Kern davon ab, welche neuen Vereinbarungen mit der EU über den Verkehr von Produkten und Dienstleistungen, Personen und Kapital getroffen werden. Hier setzt man in Großbritannien darauf, dass die Nachgiebigkeit in den Verhandlungen über „Reformen“ der EU auch nach dem Brexit weiter gilt. Das dürfte sich zumindest im Falle Frankreichs als eine Illusion erweisen. Dort würde man sich eher die Hände reiben bei der Aussicht, dem Finanzplatz Paris größere Bedeutung und mehr Finanzgeschäft zulasten Londons zu verschaffen. Das würde die britische Wirtschaft im Kern treffen. Das Brexit-Risiko belastet das Pfund schon seit einigen Monaten, ohne dass der britische Export davon nennenswert profitieren kann.
Fazit: Die Mischung aus Illusionen und realen Schwächen schafft anhaltenden Druck auf das Pfund.