Macron stellt schon den Champagner kalt
Le Pens medial hochgepuscht
Die Befürchtungen, dass die rechtspopulistische und euroskeptische Marine Le Pen die Wahlen gewinnen könnte, sind medial hochgespielt. Zwar stimmt es, dass sich ihre Beliebtheitswerte seit der vorigen Wahl deutlich verbessert haben. Der gesamte politische Diskurs Frankreichs ist in den vergangenen Jahren aber deutlich konservativer geworden.
Diese Verschiebungen reichen allerdings nicht, um Macron zu schlagen. Denn auch er hat sich angepasst und ist konservativer geworden. In der Migrationsfrage vertritt er mehr "Hardliner-Positionen" als früher, verfolgt eine konservative auf Atomkraft und Erneuerbare setzende Energiepolitik, befürwortet eine Erhöhung des Militäretats und will den Sozialhaushalt reduzieren. Zudem werden sich die Franzosen genau überlegen, ob sie in der aktuellen europäischen Kriegs-Situation mit einer neuen Präsidentin Le Pen wirklich am Fundament der europäischen Integration sägen wollen.
Fazit: Macron wird die Wahl am Sonntag für sich entscheiden. Da Macron danach nicht mehr als Präsidentschaftskandidat antreten kann, sind von ihm in der nächsten Amtszeit stärkere Impulse zu erwarten.