Rentenreform in Frankreich in politischer Sackgasse
Macrons harte Haltung ist darin begründet, dass er politisch nichts zu verlieren hat. Er kann ohnehin nicht mehr als Präsident gewählt werden. Mit seiner Position hinterlässt er aber auch dem nächsten Kandidaten der politischen Mitte ein schweres Erbe. Der wird im nächsten Wahlkampf kaum darum herum kommen, Position zur Rentenreform zu beziehen. Hält der daran fest, dürften die Sieg-Chancen mau sein. Will er das Gesetz wieder kegeln, scheitert Macron nachträglich.
Nur ein Mitte-Politiker liegt in der Umfragegunst derzeit vorn
Der politische Druck gegen die Reform ist ohnehin hoch und stärkt die radikalen Ränder. Bislang profitiert nur der rechte Rassemblement National (RN) von den Protesten. Marine Le Pen ist seit Wochen zweitbeliebteste Politikerin Frankreich (32%). Dahinter folgen der RN-Vorsitzende Jordan Bardella und der Kommunist Fabien Roussel. Der Anführer der linken Sammlungsbewegung NUPES Jean-Luc Mélenchon kommt nur auf 22%. Beliebtester Politiker Frankreichs ist Macrons Ex-Premierminister Édouard Philippe (Zustimmungswerte 34%). Er ist Vorsitzender der neuen Partei Horizons, die sowohl die Reform, als auch Macron unterstützt.