Bombenanschläge
Die Militärs können nicht einmal mehr in Thailands Hauptstadt die Sicherheit garantieren. Bangkok erlebte in den letzten Wochen mindestens zwei politisch motivierte Bombenanschläge. Ziele waren ein zentrales Einkaufszentrum und ein Gerichtsgebäude. Die Anschläge richteten überschaubaren Sachschaden an. Aufgrund glücklicher Zufälle wurde nur eine Person verletzt. Im Süden steht unterdessen ein neuerlicher Ausbruch des Bürgerkriegs mit der muslimischen Minderheit bevor. Zuvor hatten die Militärs die von der Regierung Yingluck Shinawatras erzielten Abkommen mit den Rebellen über Amnestien und Autonomiezusagen aufgekündigt. Dieser Konflikt kostete seit dem Ausbruch 2004 über 6.000 Menschenleben. Yingluck hatte den diplomatischen Erfolg durch die Vermittlung des mehrheitlich muslimischen Malaysia erzielt. Die Regierung in Kuala Lumpur hat eine Kooperation mit den thailändischen Militärs bereits abgelehnt. Unterm Strich wird die bereits schwache wirtschaftliche Entwicklung Thailands weiter geschwächt. Der im jüngsten Bericht der Notenbank als Wachstumsmotor genannte Tourismus ist besonders bedroht. Die muslimischen Rebellen haben schon früher mit Anschlägen in den Touristenzentren des Südens reagiert. Sie werden dies auch wieder tun. Die Investitionen und der Konsum der Privaten leiden vor allem unter der politischen Unsicherheit. Sie entsteht zwangsläufig aus den ungelösten sozialen Konflikten. Die Militärs wollen diese Konflikte nicht lösen, sondern verhalten sich wie eine Bürgerkriegspartei. Die jüngste Zahlungsbilanz lässt erkennen, dass sowohl thailändische Vermögen als auch ausländische Anlagen ins Ausland abfließen. Das läuft auf eine weitere Abschwächung der Investitionen und des Wachstumstrends hinaus.
Fazit: Vorsicht ist geboten. Neue Engagements sollten zurückgestellt werden, weil sich wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen verschlechtern werden.