Chinas Währungsreserven schrumpfen
China hat trotz erheblicher Geldabflüsse noch immer große Währungsreserven. Macht die Politik weiter wie bisher, werden ihr diese bei der Wirtschaftsstabilisierung wenig nützen.
Die Währungsreserven Chinas nehmen sichtbar ab. Allein im Dezember flossen nach Zahlen der Notenbank PBoC umgerechnet rund 108 Mrd. Dollar ab. 87,2 Mrd. waren es noch im November 2015. Für das Gesamtjahr 2015 ergibt sich ein Abgang von rund 512 Mrd. Dollar. Der Bestand fiel von rund 3.840 Mrd. (3,8 Billionen) Dollar auf 3.330 Mrd. (3,3 Billionen) Dollar. Die chinesische Regierung setzt viel Geld ein, um ihre kollabierenden Finanzmärkte zu stützen. Ursache der Probleme ist letztlich eine verschwommene politische Linie. Es fehlt eine klare Perspektive für die weitere Liberalisierung und Privatisierung. Die Regierung kann sich offenbar nicht entschließen, die Beschäftigungspolitik durch Staatsunternehmen aufzugeben. Die Privatisierung stockt daher. Das bremst das Wachstum, weil die Produktivitätsgewinne aus der Privatisierung abgeschwächt werden. Ähnlich sieht es auf den Finanzmärkten aus. Da die Freigabe des Handels nicht konsequent erfolgt, konzentriert sich die Nachfrage der Anleger auf die Ausschnitte der frei handelbaren Anlagegüter. Das verzerrt deren Preise nach oben. Diese Politikfehler schaffen erst die Fallhöhe bei überhitzten Märkten, die auf schlechte Konjunkturnachrichten extrem stark reagieren.
Fazit: Die Pekinger Regierung verfügt zwar über große Reserven. Die werden ihr allerdings wenig nützen, wenn die Politik-Fehler nicht abgestellt werden.