Die Welt scheint nur noch ein Thema zu kennen: die nach Europa strömenden Flüchtlinge und die damit verbundenen Probleme. Die Sichtweisen darauf sind unterschiedlich.
Flüchtlinge überfordern Politik
Schweizer Medien vermerken, dass aufgrund der zuwandernden Massen nach Deutschland selbst grüne Flüchtlingspolitik ihre Grenzen aufgezeigt bekäme. Sie verweisen auf Baden-Württemberg, wo dem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Die Grünen) der Unmut der Bevölkerung entgegenschlägt. Er hatte Höchstzahlen für Zuwanderer nach BW genannt, die längst obsolet sind. Seiner Wiederwahl im nächsten Frühjahr könnte die großzügige Zuwanderungspolitik der Öko-Partei im Wege stehen. Unterstützung bekommt die deutsche Flüchtlingspolitik aus italienischen Medien. Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel auf die Notwendigkeit hinweise, gegen die illegalen Einwanderer vom Balkan vorzugehen, sei das keine plötzliche neue deutsche Strenge. Es sei das Läuten einer Alarmglocke. Großbritannien diskutiert das Thema genereller. Außenminister Philipp Hammond sorgte mit seiner Bemerkung für Aufsehen, Europa könne sich nicht schützen, wenn es Millionen an Migranten aus afrikanischen Staaten aufnehmen müsse, deren Lebensstandard weit unter dem der Europäer liege. Ganz anders die Meinung in Portugal. Die große ‚Mauer gegen Migranten‘, die Europa gerade errichte, werde nichts nützen. Millionen, würden sie weiterhin zu überwinden versuchen. Italien: Germanisierung Europas aufhalten
In Italien wird inzwischen offen zum Bruch mit Deutschland in der Europapolitik aufgerufen. Ohne diesen Bruch werde es Deutschland erneut gelingen, wie bisher seine ordoliberalen Theorien in die Praxis umzusetzen. Italien und Frankreich müssten das Fortschreiten der Germanisierung Europas aufhalten. Andernfalls könnten die Anti-Euro- und Anti-EU-Parteien in Frankreich oder Italien in den kommenden zehn Jahren die Mehrheit erlangen. Der Zerfall des Euros würde einseitig und per Dekret erfolgen. In diesem Moment wäre auch die EU gescheitert.