Indien: Social Media als Gerüchteküche
Die indische Regierung warnt davor, Gerüchte über angebliche Erdbeben in Nordindien zu glauben, die sich über Plattformen wie Facebook und WhatsApp verbreiten. Die Medien sollten das nicht ungeprüft übernehmen – etwa die Behauptung, Wissenschaftler hätten Nachbeben vorausgesagt. Sie könnten nur die Wahrscheinlichkeit von Erdbeben in den Zonen mit hoher seismischer Aktivität schätzen. Social Media wird zu einem unkalkulierbaren Instrument der Desinformation. Europa: Jeder gedenkt anders
Europa will den Nationalismus überwinden, doch bei zentralen Themen folgen die Nationen doch unterschiedlichen Drehbüchern. So nahmen Frankreichs Präsident François Hollande und Russlands Präsident Wladimir Putin in Armeniens Hauptstadt Jerewan an der Gedenkfeier für den Völkermord vor 100 Jahren teil. Zur Gedenkveranstaltung an die Schlacht von Gallipoli schickte der ehemalige Kriegsgegner Großbritannien Kronprinz Charles in die Türkei, während Deutschland als damaliger Verbündeter nur einen Staatssekretär entsandte. Bundespräsident Gauck sagte ab und ermahnte die Türken, ihre Vergangenheit doch wie die Deutschen zu bewältigen. Südeuropa: Norden ignoriert mediterrane Grenze
Die Belastung durch Flüchtlinge wird in Deutschland und Südeuropa unterschiedlich wahrgenommen. Deutsche Kommunen fühlen sich dadurch überfordert. Dagegen sehen sich die Südeuropäer mit den Problemen im Mittelmeer allein gelassen. Stellvertretend klagt das portugiesische Jornal de Negócios, dass „das reiche Nordeuropa bei Flüchtlingen wie immer wegschaut“. Dort habe man die Bedeutung der mediterranen Grenze noch nie verstanden: „Heute fliehen Tausende vor Krieg und Tod. Morgen werden es Millionen sein.“