Osteuropa blutet aus
Mit Europa geht es demographisch weiter bergab. Die EU scheitert daran, ihre Bevölkerungszahl stabil zu halten und wird laut UN-Prognose im Jahr 2050 statt 747,5 Mio. Einwohner nur mehr 710,5 Mio. zählen. Ohne Migration würde sie sogar auf 679 Mio. schrumpfen.
Vor allem Osteuropa altert dramatisch. An der Spitze des Niedergangs liegt Bulgarien, dessen Einwohnerzahl laut Prognose am stärksten zurückgehen wird - von derzeit 6,9 Mio. Menschen auf 5,4 Mio. Menschen, das sind Minus 22,5%. 1992 zählte das Land noch 8,5 Mio. Einwohner und hat also bis dato schon ein Fünftel seiner Bewohner verloren.
Alles zieht in den Westen
Die Osteuropäer wandern vor allem ins wirtschaftlich attraktivere Westeuropa ab. Auch die Geburtenraten sind verheerend: Sie liegt in Bulgarien bei 1,3 Kindern pro Frau, 2,1 Kinder wären zur Bestandserhaltung notwendig.
Die Folge ist eine alternde Bevölkerung. Die Senioren bleiben zurück, wenn die Kinder als Hausangestellte, Pflegekräfte und Bauhelfer in den Westen ziehen. Unter der Schrumpfung und Alterung leidet auch das BIP, das im vergangenen Jahrzehnt nur um zirka 3% jährlich gewachsen ist.
Rangliste der Schrumpfstaaten
- Litauen schrumpft um 22,1% von 2,7 auf 2,1 Mio.
Lettlands Bevölkerung geht mit einem Minus von 21,6% von 1,9 auf 1,5 Mio. zurück.
Ukraine und Serbien verlieren massiv
Die Ukraine verliert fast ein Fünftel ihrer Bevölkerung und schrumpft von 43,7 auf 35,2 Mio.
Serbiens Bevölkerung verringert sich um 18,9% von 8,7 auf 7,1 Mio. Menschen
Der Balkan blutet aus
Bosnien nimmt von 3,3 auf 2,7 Millionen Einwohner ab, ein Minus von 18,2%.
Kroatien verliert 18% und reduziert seine Bevölkerung von 4,1 auf 3,4 Mio.
Selbst Albanien schrumpft
Die Republik Moldau wird 2050 nur noch von 3,4 Mio. Menschen statt derzeit 4 Mio. bewohnt werden – ein Minus von 16,7%.
Albanien schrumpft von 2,9 auf 2,4 Mio. Einwohner – ein Minus von 15,8%.
Überall zweistellige Minus-Raten
Rumänien erlebt einen Rückgang von aktuell 19,2 auf 16,3 Mio. Einwohner. Das sind 15,5% weniger Menschen.
Ungarn verliert 12,3% seiner Bevölkerung und schrumpft auf 8,5 Mio.
Auch Polen kann Bevölkerung nicht halten
Polen verliert 12% seiner Bevölkerung, was einem Minus von 4,8 Mio. Menschen entspricht (von 37,8 auf 33,3 Mio.).
Fazit: Das Ausbluten Osteuropas wird nicht nur von einem geringen Wirtschaftswachstum in diesen Ländern begleitet sein. Es erklärt auch die im Vergleich zu Westeuropa anderen politischen Verhältnisse. Dass die EU Kommission dem tatenlos zusieht, dürfte zu den schwersten Versäumnissen der EU gehören.