Presseschlacht zwischen USA und Russland
In den US-, wie den russischen Medien tobt wegen der Ukrainekrise eine verbale Schlacht. Osteuropa fürchtet das personelle Ausbluten seines Medizinsektors. Japanischer Whisky ist en vogue.
Der Konflikt in der Ukraine hält die Welt weiter in Atem. Bemerkenswert für uns ist dabei eine sehr feine Differenzierung in der russischen Presse: So werden die europäischen Staaten im extrem propagandistischen Staatsfernsehen weniger als Gegner Russlands, denn als Opfer der aggressiven US-Politik dargestellt. Offenbar besteht seitens der Kreml-Führung der Wille, es sich nicht weiter mit den europäischen Handelspartnern zu verscherzen und einen Keil in die westliche Allianz zu treiben. Barack Obama kommt dagegen im Staatsfunk fast schon als die Inkarnation des Teufels daher. Außerdem gibt es einige Berichte in Fachmedien, die die negativen Folgen der Krise für die russische Wirtschaft kritisieren. Auf der Gegenseite rasseln die US-Medien kräftig mit dem Säbel. In den meisten Kommentaren heißt es, die Sanktionen des Westens gegen die russische Führung gingen nicht weit genug. So wird etwa Angela Merkel in der Washington Post anlässlich ihres Besuches aufgefordert, bei Sanktionen weniger auf die „Ängste der deutschen Wirtschaftsbosse“ Rücksicht zu nehmen. Ansonsten stieß die Stippvisite der Kanzlerin in Übersee eher auf verhaltene Resonanz.