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Was wusste der israelische Geheimdienst?

Skepsis an der offiziellen Darstellung des Mossad

Benjamin Netanjahu vor einer israelischen Flagge. © Büro des Premierministers des Staates Israel / Kobi Gideon
Der Mossad gilt unter Experten als der beste Geheimdienst der Welt. Dass er von den Vorbereitungen der Terrorattacke der Hamas auf Israel nichts gewusst haben soll, glaubt in Regierungs- und Geheimdienstkreisen kaum jemand. Was aber würde es bedeuten, wenn die offizielle Darstellung falsch ist? FUCHSBRIEFE sind dieser schwierigen Frage in Hintergrundgesprächen nachgegangen.

Das perverse Morden und Vergewaltigen der Hamas von israelischen Zivilisten ist die eine dunkle Seite der laufenden Auseinandersetzung in Nahost. Gibt es noch eine zweite? Diese Frage wird – aufgrund der Sensibilität des Themas nur hinter vorgehaltener Hand – im politischen Berlin in Hintergrundkreisen heftig diskutiert. 

Anlass ist die Skepsis an der offiziellen Darstellung, nach der der israelische Geheimdienst Mossad, der vermeintlich "beste" weltweit, nichts Konkretes von den Angriffsvorbereitungen der Hamas gewusst haben soll. Eines Angriffs, der aufgrund der notwendigen Planungs- und operativen Vorbereitungen gar nicht unbemerkt bleiben konnte. Es sei denn, man hat bewusst weggesehen. Kein von FUCHSBRIEFE befragter Fachexperte kann sich das eine wie das andere vorstellen. Inzwischen mehren sich allerdings die Hinweise, dass der Mossad sehr wohl im Bild war, zumindest von den bevorstehenden Anschlägen eine konkrete Ahnung hatte.

Warum könnte der Mossad einen Angriff zugelassen haben?

Eine Möglichkeit, die diskutiert wird, ist, dass der Mossad das Ausmaß und die Brutalität des Angriffs maßlos falsch einschätzte. Israelische Geheimdienstler im Ruhestand geben zu Protokoll, dass der Mossad über die Trainings und Waffensysteme der Hamas bestens Bescheid wusste. Den kombinierten Einsatz zu Boden, Luft und Wasser habe er aber völlig unterschätzt. Mehr als eine Drei auf der bis Fünf reichenden Glaubwürdigkeitsskala können FUCHSBRIEFE dafür nicht vergeben.

Evakuierung des Gaza-Streifens ermöglicht Ausweitung der Siedlungsgebiete

Entscheidend ist die Frage nach der Motivlage. Der israelische Geheimdienst könnte auf Weisung der religiös-konservativen Regierung Benjamin Netanjahus den Angriff zugelassen haben, um dann umso härter zurückschlagen zu können. Netanjahu hätte ein Motiv gehabt: Für ihn ist der Krieg eine Möglichkeit, die israelischen Siedlungsgebiete auszuweiten. Seit jeher ist das ein Bestreben seiner Politik. Dass Israel den Hamas militärisch überlegen ist, steht außer Frage. Dem entgegen steht die monströse Vorstellung, dafür so viele eigene Opfer in Kauf genommen zu haben.

Dass die Vereinigten Staaten gestern die Verabschiedung der Nahost-Resolution im UN-Sicherheitsrat blockierten, wird von einigen Beobachtern als Bestätigung der unterstellten israelischen Kriegsziele angesehen. Die Resolution hätte unter anderem eine Rücknahme des Evakuierungs-Appels gefordert. Diese Interpretation verkennt jedoch, dass die USA schlicht und einfach Israel den Rücken stärken wollen.

Fortan stetige Flächenbrand-Gefahr in Nahost

Bei der Hamas wiederum scheint die Motivlage klarer. Sie will möglichst großes Leid verursachen, um die Emotionen hochkochen zu lassen. Ziel: ein Flächenbrand, der Israel am besten verschlingen soll.

Noch ist das Pulverfass Nahost nicht komplett explodiert. Was aber ist zu erwarten, wenn 2024 erneut Donald Trump das Weiße Haus erobert? Trump hatte bereits im Dezember 2017 das auch von den Muslimen beanspruchte Jerusalem zur Hauptstadt Israels erklärt und damit Öl ins Feuer gegossen.

Fazit: Ein Flächenbrand in Nahost unter Einschluss Ägyptens, Jordaniens, des Libanon, Syriens, Saudi-Arabiens und des Iran ist ein Bedrohungsszenario, das nun für eine längere Zeit bedacht werden muss, selbst wenn die Lage nicht sofort weiter eskaliert.
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