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Exportverbote entfalten Wirkung

Steile Investitionszunahme in Indonesien

Indonesiens Präsident Joko Widodo hält eine Rede. © Government of Indonesia
Um Investitionen nach Indonesien zu holen, hat die indonesische Regierung Exportverbote auf Metalle verhängt. Aktuelle Zahlen zeigen, dass diese Politik ein voller Erfolg ist. Damit kommt das Inselreich einem großen Ziel spürbar näher.
Die ausländischen Investitionen (FDI) in Indonesien ziehen scharf an. Im Jahr 2022 zog das Land 43 Mrd. US-Dollar an ausländischem Kapital an (+44% ggü. 2021). Die größten Kapitalgeber kamen allesamt aus Asien: Singapur 13 Mrd. US-Dollar, China 8,2 Mrd. US-Dollar, Hong Kong 5,5 Mrd. US-Dollar, Japan 3,6 Mrd. US-Dollar und Malaysia 3,3 Mrd. US-Dollar. In diesem Jahr wird das FDI-Volumen weiter wachsen. Die Zahlen für das 1. Quartal lagen bereits 16,5% über den Wertes des Vorjahresquartals.

Exportverbote zwingen ausländische Unternehmen zu Indonesien-Investments

Ein Viertel der FDI (11 Mrd. US-Dollar) flossen in die Metallverarbeitung Indonesiens. Das ist politisch so gewollt, denn Indonesien betreibt eine restriktive Rohstoffpolitik. Immer mehr Erze dürfen nicht ausgeführt, sondern sollen im eigenen Land weiterverarbeitet werden. Das gilt seit Dezember 2020 für Nickel. Seit Juni gesellt sich nun auch Bauxit hinzu. Weitere Pläne gibt es für Kupfer, Zinn und Gold.

Indonesiens Unternehmen haben aber nicht die Kapazitäten, um die Erze im großen Stil weiterzuverarbeiten. Darum öffnet sich das Land für ausländische Investoren. Der indonesische Nickelmarkt wird dabei inzwischen von chinesischen Unternehmen dominiert. Aber auch westliche Unternehmen wie BASF, Ford, Tesla und Volkswagen erwägen oder investieren bereits in Indonesien.

Aufstrebende Wirtschaftsmacht Indonesien

Indonesiens Einfluss auf die Rohstoffmärkte ist sehr groß. Das Land stellt 39% des weltweiten Nickelangebots bereit. Auch der Anteil bei Zinn (30%) ist sehr hoch. Bei Bauxit sind es immerhin 7%, Gold und Kupfer je 4%, so Daten von Mining Technology. Bei Kobalt sind es aktuell 5% der Weltproduktion, wobei es Pläne gibt den Anteil bis 2030 auf 20% zu steigern.

Auch über die Rohstoffmärkte hinaus ist Indonesien eine aufstrebende Macht. Die jährliche BIP-Wachstumsrate liegt bei ca. 5%. Die Bevölkerung ist sehr jung (Durchschnittsalter 29,6 Jahre) und wird Prognosen zufolge von aktuell 275 Mio. auf 317 Mio. Menschen bis 2050 wachsen. Damit dürfte das Land nach China und Indien das nächste "große Ding" in Asien werden. Bis zur Mitte des Jahrhunderts will Indonesien eine Industrienation werden.

Fazit: Auch für die deutsche Wirtschaft gewinnt Indonesien an Bedeutung. Angesichts der wachsenden Wirtschaft und Bevölkerung gibt es mannigfaltige Exportchancen im Maschinenbau, bei Infrastrukturdienstleistungen sowie Konsumgütern und Pharma.

Hinweis: Ansprechpartner und Informationen zum Markteintritt finden Sie auf der Website der AHK Indonesien unter: https://indonesien.ahk.de/

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