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Hohe Preise rechtfertigen Abbau

Tiefsee-Mining für Elektro-Rohstoffe

Tiefsee-Mining für Elektro-Rohstoffe. Copyright: Pexels
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) baut in den nächsten Wochen erstmals Manganknollen in der Tiefsee ab. Die Knollen haben einen hohen Gehalt an Erzen wie Kupfer, Nickel und Kobalt. Das kann sich rechnen.
Der Superzyklus für Rohstoffe für die elektrotechnische Industrie sorgt dafür, dass erstmals Tiefseemining genutzt wird. Analysten erwarten eine Jahrzehnte anhaltende hohe Nachfrage (FB vom 15.4.21). Die deutsche Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) wird in den nächsten Wochen mit einem in Belgien gebauten Roboter Manganknollen testweise sammeln. Die kartoffelgroßen Knollen kommen in Wassertiefen von drei bis sechs Kilometern in den großen Weltmeeren vor. Sie enthalten Nickel, Kupfer, Kobalt und weitere Metalle in Konzentrationen, die höher sind als in Erzlagerstätten an Land. Insgesamt könnten die Metalle aus der Tiefsee den aktuellen Bedarf für mehr als 100 Jahre decken. 

Der Abbau wäre heute schon gewinnträchtig

Schon jetzt könnten sie mit Gewinn abgebaut werden. Das zeigt eine Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Die US-Wissenschaftler rechnen mit Investitionen von etwa 1,6 Mrd. USD für die Tiefseeförderung. Die würden sich nach etwa sechs Jahren Förderung amortisiert haben. Nach Aufbereitung würde das Metall aus einer Tonne Manganknollen etwa 200 bis 650 USD kosten, wesentlich teurer als an Land abgebaut. Aber bei Börsenpreisen der Metalle in den letzten zehn Jahren zwischen 550 und 1.000 USD sind die weniger tiefen Abbaugebiete dennoch gewinnträchtig. In fünf Jahren könnte mit einem kommerziellen Abbau begonnen werden.

Rechtliche Rahmenbedinungen für den Abbau werden 2022 festgelegt

Im kommenden Jahr will die internationale Meeresbodenbehörde ISA die rechtlichen Rahmenbedingungen für den kommerziellen Abbau festlegen. Die BGR erforscht mit ihrem Projekt vor allen Dingen die Umweltauswirkungen auf die Tiefsee. Ob Tiefseebergbau mit geringen Umwelt-Belastungen möglich ist, ist derzeit noch nicht klar. Umweltverbände wie Greenpeace glauben nicht daran und wenden sich generell dagegen.

Fazit: Tiefsee-Bergbau ist seit den siebziger Jahren immer wieder im Gespräch. Erst jetzt ist die Technik der Unterwasser-Roboter so weit fortgeschritten, dass der Abbau profitabel sein kann.

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