Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2245
Industrie 4.0

Der Einkauf in neuer Rolle

Die Hannover Messe zeigt, was Industrie 4.0 bedeuten kann. Von der betrieblichen Praxis ist das meiste noch weit entfernt. Das gilt auch für den Einkauf.
Die Industrie 4.0 wird auch den Einkauf drastisch verändern. Vielfach werden allerdings theoretische Überlegungen und die Praxis noch viele Jahre hart aufeinander stoßen. Maschinen können durch Vernetzung miteinander kommunizieren und selbstständig Entscheidungen treffen. Nicht nur der Kühlschrank sagt, wenn die Milch alle ist, die Textilmaschine wacht über die Garnzufuhr und bestellt selbstständig rechtzeitig nach – am besten gesammelt über mehrere Betriebe eines Unternehmens weltweit, um Skaleneffekte zu erzielen. Das Internet ist die Preis-Plattform, die mitteilt, wo günstigste Kosten zu erreichen sind. Die gesamte Lieferkette des Unternehmens lässt sich mit Hilfe von Industrie 4.0 unternehmensübergreifend optimieren. Reaktionszeiten und Wiederbeschaffungszeiten werden verkürzt, Transparenz und Kontrolle erleichtert. 3D-Druck wird das Beschaffen und Lagern bestimmter Teile erheblich reduzieren bzw. ersetzen und die Zugänglichkeit von Ersatzteilen einfacher gestalten. Vorteil: Der Einkauf wird früher als bisher von der Vertriebsplanung erfahren, an welchen Produktvarianten die Fertigung arbeitet und wie es um die Bestände bestellt ist. Klar ist: Viele Bestellungen, heute mehr oder minder schon automatisiert, werden überflüssig. Dafür werden die Anforderungen an das Management von Lieferanten, Verträgen und Qualität, Marktbeobachtung, Global Sourcing und vor allem das immer wichtigere Risikomanagement steigen. Große Herausforderung wird es sein, die wesentlichen Lieferanten mit ins Boot zu holen. Und: Die Anforderungen an Mitarbeiter verändern sich, steigen in der Regel. Einkäufer müssen lernen, interdisziplinär zu arbeiten. Es gilt dringend, sich verstärkt mit IT-Fragen, Recht, Prozessmanagement und internationaler Vernetzung vertraut zu machen. In vielen Unternehmen wird es lange Zeit parallele Prozesse – vollautomatisiert digitale neben herkömmlich analogen – geben. Denn wer Lieferanten in weniger entwickelten Ländern hat, kann dort ohnehin nicht vom gleichen IT-Niveau wie in der Heimat ausgehen. Hier sind weiterhin auf unbestimmte Zeit parallele Prozesse mit vielen Medienbrüchen angesagt. Noch fehlen vielerorts technische Basissysteme für das Thema Supply Chain Management 4.0. Und viele Unternehmen wissen bisher generell nicht, wie sie aus Industrie 4.0 Profit generieren und welche Lösungen sie entwickeln sollen. Nach einer Studie der Unis in Würzburg und Leipzig verfügen 47,8% der Befragten über keine Industrie 4.0-Strategie, 38,1% haben allenfalls eine grobe Vorstellung und lediglich 9% eine konkretisierte Strategie. KMU liegen mit 54,9% ohne Strategie deutlich hinter den Großen (32,6%).

Fazit: Industrie 4.0 ist – auch für den Einkauf – so komplex, dass sich das Thema nicht nebenbei denken lässt. Lassen Sie es nicht einfach auf sich zukommen.

Hinweis: Bilden Sie eine „Task Force Industrie 4.0“. Ziehen Sie motivierte IT-affine Mitarbeiter aus allen Abteilungen hinzu. Implementieren Sie ein Wissensmanagement. Tauschen Sie sich zudem regelmäßig mit Ihren wichtigsten Lieferanten aus, um alle Beteiligten auf ein einheitliches Know-how-Niveau zu heben. Lassen Sie Querdenker zu. Gefragt sind Menschen mit der Fähigkeit des vernetzten Denkens und Handelns mit dem Blick fürs große Ganze.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Akkumulation vor dem nächsten Run

Bitcoin seltener als Gold

Die aktuelle Kurskorrektur des Bitcoin ist ein gute Kaufgelegenheit. Denn die Kryptowährung hat mit ihrem vierten „Halving“ einen Meilenstein erreicht. Das Netzwerk-Update dürfte den Kurs der Kryptowährung bald in Richtung Allzeithoch treiben. Denn derzeit ist der Bitcoin in einer Akkumulations-Phase vor dem nächsten Preis-Run.
  • Fuchs plus
  • Deutsche Industrie: Qualität rauf, Quantität runter

Wertschöpfung steigt trotz sinkender Produktion

Die deutsche Industrie hat den durch gestiegene Kosten in den letzten Jahren erzwungenen Strukturwandel bisher recht gut gemeistert. Sie konzentriert sich immer stärker auf Bereiche, die in Deutschland gewinnbringend hergestellt werden können. Unklar ist, wie sich die Strategie in den kommenden Monaten bis Jahre auf den Arbeitsmarkt auswirkt.
  • Fuchs plus
  • IT-Fachkräfte im EU-Ausland gewinnen

Recruiting-Hilfe für ausländische Fachkräfte

Flagge Europa © AB Visual Arts / stock.adobe.com
Unternehmen müssen IT-Fachkräfte im Ausland gewinnen. Da es in den anderen EU-Staaten ebenfalls an Softwareentwicklern, IT-Projektmanagern, Frontend- und Backend-Entwicklern mangelt, müssen die Firmen in Asien suchen. FUCHSBRIEFE haben sich angesehen, wie das Recruiting funktioniert und wer dabei hilft.
Zum Seitenanfang