Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2512
Indonesien und China dominieren Nickel-Markt

US-Ministerium schlägt Alarm wegen Nickel-Preis

Der Nickel-Markt ist an einem Drehpunkt angekommen. Der Preisverfall des Metalls ist inzwischen so groß, dass etliche Explorer und Produzenten aus dem Markt gehen. Das wird die marktbeherrschende Stellung Indonesiens, das eng mit China zusammenarbeitet, noch vergrößern. Diese Erkenntnis hat im US-Energieministerium bereits Alarm ausgelöst.

Am Nickel-Markt kommen verschiedene Entwicklungen zusammen, die in den nächsten Monaten erheblichen Einfluss auf den Nickel-Preis haben dürften. Vor allem zwei Faktoren, die den Nickel-Preis in den vergangenen Monaten massiv nach unten getrieben haben, verkehren sich in ihr Gegenteil.

Der Nickel-Markt und somit der Preis des Metalls wurden schon 2023 von Indonesien massiv unter Druck gesetzt worden. Chinesische Investitionen in Indonesien haben die Nickel-Produktion explodieren lassen. Das Reich der Mitte wollte seinen hohen Nickelbedarf für E-Autos und für die Produktion von rostfreiem Stahl decken. Der Nickelverbrauch der Welt ist 2023 auf 3,2 Mio. Tonnen gestiegen (+7%).

Nickel-Markt am Drehpunkt

Indonesien war, angeschoben durch chinesische Investitionen, binnen weniger Jahre zum größten Nickel-Produzenten der Welt geworden. Allein im Jahr 2023 kletterte der Marktanteil des Landes am globalen Nickel-Markt von 43% auf 55%. Aufgrund der hochgeschraubten Exporte fiel der Nickel-Preis um gut 46% auf 16.000 US-Dollar je Tonne.   

Der Nickel-Markt ist an einem Drehpunkt angekommen. Die Nachfrage nach Nickel geht derzeit zurück. Einerseits wächst vor allem der chinesische Markt für E-Autos nicht mehr so rasant. Andererseits werde vermehrt Batterien ohne den Einsatz von Nickel produziert.

Produzenten unter existenziellem Druck

Die schrumpfende Nachfrage bei zugleich steil gefallenem Preis setzt etliche Produzenten inzwischen unter existenziellen Druck. Nahezu die Hälfte der Explorer und Nickel-Verarbeiter könne derzeit nicht kostendeckend produzieren, so Schätzungen von Marktkennern. 

Erste Unternehmen haben den Betrieb ihrer Nickel-Minen und Verarbeitungsanlagen bereits eingestellt. Andere (z.B. die australische BHP) erwägen solche Schritte oder den Verkauf der Minen. Die australische IGO muss die erst vor 18 Monaten erworbene Cosmos Nickel-Mine abschreiben. Der Hersteller First Quantum hat sich entschlossen, seine Raventhorpe Mine für zwei Jahre stillzulegen. Der schweizerische Rohstoff-Konzern Glencore beschäftigt sich mit Plänen, die Nickel-Produktion auszusetzen und seine Beteiligung (knapp 50%) an der Koniambo-Mine im französischen Neukaledonien im Südpazifik zu verkaufen.

Indonesien wird seinen Marktanteil ausbauen

Der Marktanteil Indonesiens wird sich darum absehbar stark erhöhen. Die australische Macquarie Bank, die zu den intensiven Beobachtern der Metallmärkte zählt, rechnet mit einem steigenden Marktanteil des Landes. Denn Indonesien produziert deutlich günstiger als Unternehmen in vielen anderen Ländern. 

Diese Perspektive hat in Paris und Washington Alarm ausgelöst. Es wird befürchtet, dass China über Indonesien fast den gesamten Nickel-Bergbau in die eigenen Hände bekommt. Das amerikanische Department of Energy hat die Vorgänge in Indonesien inzwischen als “Bedrohung” klassifiziert. Auf der anderen Seite sieht Korea Zinc, der größte Zinkschmelzer der Welt, die derzeitige Situation als gute Chance, in den Nickel-Markt einzusteigen. Das Unternehmen baut sein bisher noch kleines Nickel-Geschäft zielstrebig aus.

Fazit: Am Nickelmarkt baut sich absehbar ein signifikanter Angebotsrückgang auf. Parallel dazu dürfte die dominante Stellung Indonesiens und mittelbar Chinas noch Gewicht gewinnen. Der Preis für Nickel wird die Entwicklung vorwegnehmen und wieder steigen. Unternehmen sollten sich jetzt über langfristige Verträge den aktuell günstigen Preis sichern.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang