Venezuela wird für die EU zu einem Sanktions-Problem
- Das schwedische Unternehmen Maha Energy erwarb Anfang November 40% der Anteile an der venezolanischen PetroUrdaneta. Die Anteile gehörten zuvor dem brasilianischen Konzern Novomor. Die übrigen 60% gehören dem venezolanischen Ölriesen PDSVA. Die Schweden planen stillgelegte Bohrlöcher wieder zu aktivieren und die derzeitige Produktion von 1.000 bpd auf 20.000 bis 40.000 bpd (Barell pro Tag) zu steigern.
- Das französische Unternehmen Maurel & Prom unterzeichnete ebenfalls Anfang November eine Vereinbarung zur sofortigen Wiederaufnahme des Venezuela-Geschäfts. Die Franzosen wollen die Bruttoproduktion im Urdaneta-West-Feld bis Ende 2024 von derzeit etwa 16.500 bpd auf 25.000 bpd steigern. Auch hier liegt eine Minderheitsbeteiligung an einem venezolanischen Joint Venture vor.
Bereits wieder in Venezuela aktiv sind die italienische Eni und die spanische Repsol (FB vom 19.06.2023). Beide Unternehmen unterzeichneten im August ein "Öl-gegen-Schulden"-Abkommen mit Caracas.
Venezuelas problematische Freunde
Das Problem für die EU: Venezuela macht auch gute Geschäfte mit Russland. Mit Blick auf die von der EU gegen Russland verhängten Sanktionen sind diese Venezuela-Geschäfte heikel. Denn ebenfalls im November erklärten die PDVSA und die russische Gazprom eine Vertiefung ihrer Zusammenarbeit. Zusammen wollen sie neue Gasprojekte erschließen. Die EU muss darum zwischen ihren eigenen Energie-Interessen und ihrer Haltung gegen Russland abwägen. Denn fahren die Europäer ihr Ölgeschäft in Venezuela wieder hoch, profitiert davon die PDVSA und indirekt auch Gazprom.