Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2293
Europäische Energieunternehmen reaktivieren ihr Venezuela-Geschäft

Venezuela wird für die EU zu einem Sanktions-Problem

Arbeiter der PDVSA halten eine venezolanische Flagge empor. © PDVSA
Im Zuge der gelockerten US-Sanktionen gegen Venezuela melden auch europäische Unternehmen wieder ihr Interesse an venezolanischem Öl an. Die EU könnte dadurch in ein Sanktions-Dilemma zu geraten.
Venezuela stellt die Europäische Union vor ein Sanktions-Dilemma. Im Zuge der Sanktionslockerungen gegen Venezuela beabsichtigen mehrere europäische Unternehmen, ihr Ölgeschäft mit dem südamerikanischen Land wieder aufzunehmen. Zwei Beispiele: 
  • Das schwedische Unternehmen Maha Energy erwarb Anfang November 40% der Anteile an der venezolanischen PetroUrdaneta. Die Anteile gehörten zuvor dem brasilianischen Konzern Novomor. Die übrigen 60% gehören dem venezolanischen Ölriesen PDSVA. Die Schweden planen stillgelegte Bohrlöcher wieder zu aktivieren und die derzeitige Produktion von 1.000 bpd auf 20.000 bis 40.000 bpd (Barell pro Tag) zu steigern.
  • Das französische Unternehmen Maurel & Prom unterzeichnete ebenfalls Anfang November eine Vereinbarung zur sofortigen Wiederaufnahme des Venezuela-Geschäfts. Die Franzosen wollen die Bruttoproduktion im Urdaneta-West-Feld bis Ende 2024 von derzeit etwa 16.500 bpd auf 25.000 bpd steigern. Auch hier liegt eine Minderheitsbeteiligung an einem venezolanischen Joint Venture vor.

Bereits wieder in Venezuela aktiv sind die italienische Eni und die spanische Repsol (FB vom 19.06.2023). Beide Unternehmen unterzeichneten im August ein "Öl-gegen-Schulden"-Abkommen mit Caracas.

Venezuelas problematische Freunde

Das Problem für die EU: Venezuela macht auch gute Geschäfte mit Russland. Mit Blick auf die von der EU gegen Russland verhängten Sanktionen sind diese Venezuela-Geschäfte heikel. Denn ebenfalls im November erklärten die PDVSA und die russische Gazprom eine Vertiefung ihrer Zusammenarbeit. Zusammen wollen sie neue Gasprojekte erschließen. Die EU muss darum zwischen ihren eigenen Energie-Interessen und ihrer Haltung gegen Russland abwägen. Denn fahren die Europäer ihr Ölgeschäft in Venezuela wieder hoch, profitiert davon die PDVSA und indirekt auch Gazprom.

Fazit: Die venezolanischen Ölreserven werden im Eiltempo angezapft. Die EU nimmt auch dabei in Kauf, dass ihre Sanktionspolitik gegenüber Russland indirekt geschwächt wird. Denn sogar der deutsche Staatskonzern SEFE kauft wieder direkt russisches Gas für den indischen Markt ein (FB vom 02.10.). Offenbar reicht es der EU als Legitimation, dass es keine direkten Geschäfte mit Russland gibt.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang