Shell stellt sich bei Erneuerbaren auf

Value-Anleger nehmen die Aktie von Royal Dutch Shell ins Depot. Trotz des jüngsten Kursanstiegs infolge der Ölpreis-Rally ist die Aktie mit einem für das kommende Jahr geschätzten KVG unter 8 und rund zehn Prozent unter Buchwert (KBV: 0,9) derzeit günstig bewertet. Daneben lockt auf dem aktuellen Kursniveau eine Dividendenrendite in Höhe von rund 4,10%.

Royal Dutch Shell plc zählt zu den größten Energieunternehmen der Welt. Der Konzern ist an Explorations- und Förderprojekten von Mineralöl und Erdgas in rund 70 Ländern beteiligt und einer der weltweit größten Vertreiber von Kraft- und Schmierstoffen. Die Förderoperationen werden zumeist über Joint Ventures mit internationalen und nationalen Öl- und Gasunternehmen ausgeführt und sind mit eigenen Infrastrukturen für den Transport versehen. Die Endprodukte des Unternehmens umfassen Treib- und Schmierstoffe, Bitumen sowie Flüssiggas für den Hausgebrauch von Endkunden ebenso wie für die Industrie und das Transportwesen. Shell produziert außerdem Chemikalien und Petrochemikalien für Industriekunden, welche diese zu Plastik, Oberflächen und Reinigern weiterverarbeiten.

Shell baut das Geschäft allmählich um

Die Corona-Krise hat dem Ölmulti zugesetzt. Im Geschäftsjahr 2020 halbierte sich der Konzernumsatz auf 132,5 Mrd. US-Dollar. Inzwischen erholt sich das Business wieder. Für dieses Jahr rechnen Analysten mit einem Umsatz von rund 204 Mrd. Dollar und der Rückkehr in die Gewinnzone (Nettoüberschuss: 5,5 Mio. USD).

Um mittel- bis langfristig seine Abhängigkeit vom Öl- und Gasgeschäft zu verringern, baut der Energie-Riese ein integriertes Stromgeschäft auf. Das beinhaltet die Erzeugung erneuerbarer Energien, den Handel und die Lieferung sauberer Energie an Unternehmen und Verbraucher.

Neue Aktivitäten bei erneuerbarer Energie

Kürzlich hat Shell Verträge mit zwei britischen Solarentwicklern unterzeichnet um die Entwicklung von Solarprojekten im Versorgungsmaßstab von mehr als 800 MW zu unterstützen. Mit Island Green Power gibt es einen Rahmenvertrag über die Entwicklung von Solarprojekten mit Batteriespeicherpotential. Zudem hat sich Shell mit Clearstone Energy zusammen getan, um im Südosten Englands mehrere Solar-PV-Projekte im Versorgermaßstab zu entwickeln.

Der Kurs der Aktie befindet sich in einem mittelfristig intakten Aufwärtstrend. Der jüngste Ausbruch auf ein neues Jahreshoch dürfte die Aufwärtsdynamik erneut anfachen.