Aktie der Hapag-Lloyd mit fulminantem Jahresstart
Wer sich mit Schifffahrts-Aktien befasst, kommt an Hapag-Lloyd nicht vorbei. Die Reederei mit Hauptsitz in Hamburg ist mit einer Flotte von 264 Containerschiffen und einer Gesamttransportkapazität von 2,0 Mio. TEU die fünftgrößte Reederei der Welt. Das Unternehmen verfügt über einen Containerbestand von 2,9 Mio. TEU – inklusive einer der modernsten Kühlcontainerflotten. Der Konzern ist mit 400 Büros in 135 Ländern mit 13.500 Mitarbeitern präsent.
Hapag-Lloyd erhöht die Preise
Wegen der Attacken der Huthi-Rebellen im Roten Meer steht Hapag-Lloyd derzeit im Fokus der Anleger. Der jüngste Anstieg der Frachtraten am Spot-Markt auf den Asien-Mittelmeer-Routen dürfte die Gewinnmargen von Hapag-Lloyd kräftig anheben. Die Container-Reederei verlangt zudem Zuschläge für Transporte von und nach Nahost. Dabei handelt es sich um einen Saisonzuschlag ab dem 1. Januar für Fahrten von Asien und Ozeanien in das Rote Meer. Die Höhe der Zuschläge liegt je nach Strecke und Größe der Container zwischen 250 und 1.000 US-Dollar je Container.
Damit deutet sich an, dass 2024 für Hapag-Lloyd ein besseres Jahr als 2023 wird. Wegen der mauen Weltkonjunktur sanken die Frachtraten in den ersten neun Monaten des Vorjahres um 45% auf 1.604 US-Dollar pro TEU. Das führte zu einem Umsatzrückgang von 46% auf 14,1 Mrd. Euro. Der Nettogewinn ging im selben Zeitraum um 77% auf 3,2 Mrd. Euro zurück. Die Aktie handelte im Dezember auf einem Drei-Jahres-Tief.
Fundamental günstig mit hoher Dividendenrendite
Mit der Ankündigung der Frachtzuschläge ist die Hapag-Lloyd-Aktie aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Seit Mitte zogen die Notierungen in kurzer Zeit um knapp 50% an. Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie mit einem KGV um 4 und knapp 40% über Buchwert (KBV: 1,36) aber weiterhin günstig bewertet.
Auch Dividendenfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Die durchschnittliche Dividendenrendite der zurückliegenden fünf Jahre beträgt stolze 9,11%. Nach dem jüngst kräftigen Kursanstieg sind zunächst Gewinnmitnahmen wahrscheinlich. Rücksetzer in den Bereich um 130 Euro bieten sich zum Aufbau von Positionen an.