Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1627
Börseneinschätzung vom 09.05.2018

Ausstieg aus Iran-Abkommen vorerst ohne Auswirkungen

Ein befürchtetes Beben an den Börsen blieb nach dem Ausstieg der USA aus dem Atom-Abkommen vorerst aus. Die politischen Risiken nehmen wieder zu. Langfristig wird sich die Wirkung des Schrittes jedoch entfalten.

Die USA sind aus dem Iran-Abkommen ausgestiegen – und die Börsen zucken nicht einmal. Allein der Ölpreis reagiert heftig. Der Preis für das Schwarze Gold ist steil nach oben gesprungen und nimmt nun sogar Kurs auf neue Jahreshochs. Die Marke Brent dürfte schon bald 85 US-Dollar je Fass, WTI um 80 US-Dollar je Fass kosten.

Die Lethargie an den Aktienmärkten verwundert uns. Denn einmal mehr hat US-Präsident Donald Trump mit gewaltigem Wortgetöse einen Stein ins Wasser geworfen – ohne offenbar eine Idee davon zu haben, welche Wellen er auslöst und wie er diese beherrschen kann.

Die Risiken steigen wieder

Die Auflösung des Iran-Abkommens schafft eine grundsätzlich neue Situation mit erhöhter Unsicherheit. Die Regierung des Iran sieht sich nicht mehr an die Beschränkungen des Abkommens gebunden. Der atomaren Forschung (und ggf. auch Aufrüstung) ist damit kein Riegel mehr vorgeschoben. Das wird in der Region zu großer Unruhe und Unsicherheit führen.

Entsprechend sind die Bemühungen der EU einzuordnen, die sich um eine Rettung des Abkommens bemüht. Gut möglich, dass die EU-Außenminister am kommenden Montag beschließen, das Abkommen einseitig aufrecht zu erhalten. Das allerdings würde ein Affront gegenüber der USA sein. Seriös zu prognostizieren ist der Ausgang freilich nicht.

Es scheint uns aber sicher, dass der US-Schritt wirtschaftlich negativ wirken wird. Entweder, die EU folgt den USA, dann werden etliche geschäftliche Beziehungen in die Region nicht mehr haltbar sein. Seit dem Atomabkommen im Jahr 2015 war der deutsch-iranische Handel um 42% auf 3,4 Mrd. Euro gewachsen. Hält die EU gegen die USA, um ihre wirtschaftlichen Interessen in der Region zu schützen, sind mindestens Unternehmen mit direktem Iran-Geschäft akut bedroht, unter US-Sanktionen zu fallen.

Gelassene Börsen

Warum also sind die Börsen im Moment so gelassen? Entweder, sie können noch nicht abschätzen, wie sich der US-Alleingang wirtschaftlich auswirken wird. Oder die Anleger spekulieren darauf, dass der übliche Trump-Mechanismus wirkt: Mit Pauken und Trompeten einen Pflock einschlagen – und erst in den Wochen danach konkret machen, was an wie langer Leine überhaupt an den Pflock gebunden werden soll. So war es auch bei den Strafzöllen, auf deren konkrete Ausgestaltung die Welt nach der US-Fristverlängerung noch wartet.

Der US-Alleingang mag den Dollar und die Börse zunächst beflügeln. Langfristig bremst Abschottung aber immer und sie wird die globale Wettbewerbsfähigkeit der USA nicht stärken. Das Land ist hoch verschuldet und stark auf externe Finanzierung angewiesen. Zugleich schafft die USA grenzüberschreitende wirtschaftliche und politische Unsicherheit. Das kann mittelfristig nicht folgenlos bleiben.

Fazit: Noch bleiben die Börsen davon unbeeindruckt. Der DAX wird nach seinem Freudensprung auf 13.000 Punkte vielleich kurz durchatmen. Wir rechnen aber weiter mit einem neuen Anlauf auf das Allzeithoch.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang