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Zinssenkung der Fed längst nicht sicher

Börse: Zinssenkungs-Vorfreude verlängert

Schriftzug Federal Reserve am Gebäude der US-Notenbank © Federal Reserve Board Photo Gallery 2023
In der kommenden Woche wird die US-Notenbank den Märkten die nächste Orientierung über die Leitzinsen geben. Die gestiegene Inflationsrate in den USA spricht aber dafür, dass die Fed ihre Zinswende weiter in die Zukunft schieben dürfte. Dennoch feiern die Börsen unbeirrt weiter. Das hat System.
Die US-Inflationswerte "überraschen" einige - und zwar nach oben - und die Börse quittiert das mit deutlich steigenden Kursen. Wir können uns da nur in zweierlei Hinsicht die Augen reiben. Denn einerseits war angesichts der US-Konjunkturentwicklung absehbar, dass die Inflation längst nicht so schnell sinken wird wie viele Beobachter hoffen oder erwarten. 

Die US-Notenbank Fed hat ausdrücklich vor diesem Szenario gewarnt (FK vom 7.3.). Jetzt bestätigen die aktuellen Zahlen, dass das letzte Stück des Inflationsweges nach unten sehr zäh werden wird. Die Inflation in den USA ist afu 3,2% gestiegen. Wichtiger noch: Die Kernrate der Inflation ist zwar gesunken, aber nur marginal. Sie ist auf 3,7% (zuvor 3,8%) getickt. Die Erwartungen für einen Rückgang waren bei den Auguren aber viel größer. 

Zinswende im Sommer nicht sicher

Die von allen erwartete Zinssenkung durch die US-Notenbank ist damit auch im Juni noch nicht sicher. Verharrt die US-Inflation auf diesem Niveau, wären der Fed in unserer Lesart die Hände gebunden. Für einen deutlichen Inflationsrückgang sehen wir derzeit aber keine Indizien. 

Derweil sehen wir weiter, dass der Höhenrausch der Tech-Werte allmählich auszulaufen scheint. Hier mehren sich derzeit die Stimmen von Analysten, die beginnen, die hohen Bewertungen in Einklang mit den Wachstumsaussichten zu bringen. Die Lücke ist dabei aber oft groß - daher halten wir Kursrücksetzer für wahrscheinlicher. Wir favorisieren vor diesem Hintergrund weiter eine Rotation in Nebenwerte hinein (FK vom 7.3.). 

Wachsende Skepsis gegenüber der Aktien-Rallye

Die Skepsis gegenüber der Börsenrallye nimmt aber zu. Wenn wir uns am Markt umhören, insbesondere bei Vermögensverwaltern, stellen wir fest, dass viele dem Aufschwung nicht mehr recht trauen. Es herrscht eine gewisse Ambivalenz vor. Viele Profis "tanzen die Börsenparty" zwar mit, trauen ihr aber auch so recht nicht über den Weg. Immer wieder hören wir Hinweise darauf, dass die Marktbreite sehr gering ist, dass die US-Konjunktur zwar läuft, dafür aber auch die Bewertungen schon hoch sind. 

Zudem machen sich einige Beobachter Sorgen darüber, dass die US-Konjunktur abkühlen könnte, sich die chinesische Wirtschaft nicht so zügig berappelt. Auch ein Blick auf die Renditen zeigt Warnsignale. "Der Anleihenmarkt signalisiert höhere Zinsen als erwartet", kommentiert Dr. Georg von Wallwitz, Geschäftsführender Gesellschafter des Vermögensverwalters Eyb & Wallwitz.

Gold und Silber ziehen hoch

Insofern passt ins Bild, dass Gold und Silber weiter stark ansteigen. Wir hatten die Bewegung dieser Sicherheits-Investments früh antizipiert. Allerdings überrascht uns auch hier die Dynamik, mit der es gerade nach oben geht. Strategisch glauben wir weiter an die beiden Dollar-Alternativen und halten eine höhere Gewichtung im Portfolio für sinnvoll. Der Kurs des Bitcoin erklimmt auch fast täglich neue Bestmarken.  

Fazit: Die Börsen feiern offenbar, dass sie sich jetzt noch länger als bisher gedacht auf die Zinswende der US-Notenbank freuen können. Die Dynamik spricht dafür, dass die Kurs der Aktien noch weiter steigen. Mit Blick auf die Bewertungen und in die Zukunft bleiben wir dabei, derzeit hauptsächlich antizyklisch zu investieren.
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