Siemens richtet Geschäft konsequent aus
Satte 25% beträgt der Corona-Abschlag auf den Aktienkurs von Siemens. Im Dezember handelten die Anteilsscheine noch bei Kursen um 120 Euro. Dieser Rückgang ist völlig übertrieben und die Aktie wurde zu Unrecht von den Verkäufern in Sippenhaft genommen.
Siemens, das riesige Industriekonglomerat, wird weiter kontinuierlich umgebaut. Die Neuausrichtung der Geschäftsfelder auf die industriellen Trends Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung ist konsequent und dürfte künftig für deutliches Wachstum sorgen.
Kluge Ausrichtung auf künftig aussichtsreiche Sparten
Aktuell ist Siemens in den drei operativen Geschäftsbereichen Gas and Power, Smart Infrastructure sowie Digital Industries tätig. Daneben existieren die drei eigenständig geführten Tochterunternehmen Siemens Mobility, Siemens Gamesa und Siemens Healthineers. An Siemens Gamesa (Börsenwert rund 10 Mrd. Euro) halten die Münchener rund 59% der Anteile und wollen diese Beteiligung weiter aufstocken. Siemens Healthineers ist seit 2018 börsennotiert und mit rund 41 Milliarden Euro bewertet. Hier hält die Konzernmutter noch 85% der Anteile.
Künftig plant der Konzern, mit Siemens Energy einen Bereich zu schaffen, der das konventionelle Öl- und Gasgeschäft mit erneuerbaren Energien und der Wasserstofftechnologie verbindet. Diese Sparte soll gegen Ende des Jahres ebenfalls über einen Börsengang ausgegliedert werden. Im vergangenen Jahr kam das Unternehmen auf einen Konzernumsatz von 87 Milliarden Euro (+4,6% ggü. 2018). Für das Gesamtjahr 2020 rechnet der Vorstand erneut mit einer moderaten Steigerung der Umsatzerlöse.
Aktie für einkommensorientierte Anleger attraktiv
Die neue Ausrichtung auf industrielle Wachstumstrends dürfte das Gewinnwachstum künftig in den prozentual zweistelligen Bereich bringen. Die Aktie ist fundamental günstig und bietet eine attraktive und hohe und stetig steigende Dividende. Während der vergangenen sechs Jahre wurde die Ausschüttung an die Aktionäre in jedem Jahr um durchschnittlich vier Prozent erhöht. Zusätzlich kauft Siemens regelmäßig eigene Aktien zurück. Allein zwischen 2012 und 2018 lag das Volumen der Aktienrückkäufe bei rund zehn Milliarden Euro. Ein weiteres Rückkaufprogramm im Wert von bis zu drei Milliarden Euro bis November 2021 wurde ebenfalls bereits aufgelegt. Das macht den Titel für einkommensorientierte Anleger interessant. Auf dem aktuellen Kursniveau steigen langfristig orientierte Anleger ein.