Trendwende bei der K+S AG
Der Düngemittel-Spezialist K+S AG profitiert vom Trend zu einer effizienteren Landwirtschaft und höheren Kalipreisen. Der Spezialchemiekonzern mit Sitz in Kassel zählt mit seinen kali- und magnesiumhaltigen Produkten für die Landwirtschaft, industrielle, technische und pharmazeutische Anwendungen zu den leistungsstärksten Herstellern weltweit und ist in Europa der mit Abstand größte Anbieter.
Gelungene Trendwende bei der K+S AG
Gemessen an der Absatzmenge von mehr als 7,5 Mio. Tonnen Kali- und Magnesiumprodukten ist K+S weltweit der fünftgrößte und in Westeuropa der größte Hersteller von Kaliprodukten. Auch Düngemittelspezialitäten spielen im Produktportfolio der Hessen eine wichtige Rolle. Nach Jahren mit hoher Verschuldung und in einem herausfordernden Umfeld hat der Salz- und Düngemittelkonzern seinen Turnaround erfolgreich in die Wege geleitet. Konzernchef Burkhard Lohr sagte auf der Hauptversammlung vergangener Woche: „Ich bin überzeugt davon, dass wir nun die Trendwende hin zu einer erfolgreichen Zukunft geschafft haben. Wir erwarten erneut eine sehr hohe Kalinachfrage im laufenden Jahr, die auch ohne Sanktionen (Russland und Belarus) auf ein limitiertes Angebot treffen würde.“
Im vergangenen Jahr hat K+S die Weichen für einen profitablen Neuanfang gestellt. Mit dem Verkauf des amerikanischen Salzgeschäfts hatte sich der Konzern deutlich entschuldet. Insgesamt 3,2 Mrd. US-Dollar (ca. 2,7 Mrd. Euro) hat das Unternehmen dadurch eingenommen. Ein weiterer wichtiger Meilenstein der strategischen Neuausrichtung war der Zusammenschluss mit der Remondis-Tochter Remex zum Gemeinschaftsunternehmen Reks. Mit diesem Joint Venture will K+S unter anderem in das Geschäft mit der Verwertung und Beseitigung von Abfällen einsteigen.
2022 könnte das umsatzstärkste Jahr der Firmengeschichte werden
In den ersten drei Monaten 2022 stieg der Konzernumsatz um beinahe 60% auf 1,2 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erreichte mit 524 Mio. Euro mehr als das Vierfache des Vorjahreswerts. Für das laufende Jahr erwartet K+S ein operatives Ergebnis von 2,3 bis 2,6 Mrd. Euro (Vorjahr: knapp 1 Mrd. Euro). Kommt dies so wie geplant, wäre dies mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr und das mit Abstand beste Ergebnis in der Firmengeschichte der Hessen.
Der Kursverlauf der Aktie spiegelt den beginnenden Turnaround eindrucksvoll wider. Binnen Jahresfrist hat sich der Börsenwert der Kasseler mehr als verdreifacht. Trotz dieses dynamischen Kursanstiegs ist die Aktie mit einem KGV unter 8 und einem Kurs auf Höhe des Buchwerts (KBV: 1,02) weiterhin günstig bewertet. Den aktuellen Kursrücksetzer können mittel- und langfristig orientierte Anleger daher gut zum Einstieg in den Aufwärtstrend nutzen.