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Strategisch unterwegs - Diversifikation im Portfolio

In den Wachstumsmarkt Afrika investieren

Schwellenländer haben große Wachstumspotenziale. Investments in Afrika versprechen daher eine zuverlässige Renditequelle zu sein. Wir erklären, was dabei zu beachten ist.

„Nichts ist so beständig wie die Veränderung" sagt der Volksmund. Das gilt auch für die Wertpapieranlage. Jede neue Nachricht führt zu Kursänderungen. Der Verdacht, dass die Bonität eines Staates abgewertet werden könnte, führt sofort zum Zinsanstieg. Ein „Übertreffen der Analystenerwartung" treibt den Kurs einer Aktie nach oben. Solche Informationen wirken kurzfristig und sind, wie Fachleute sagen, „taktischer" Natur.

Viel ruhiger geht es bei der strategischen Vermögensverteilung zu. Hier werden die lang- und mittelfristigen Weichen gestellt. Wie hoch soll die Aktienquote sein, wie hoch die Rentenquote? Welche Vermögensklassen sollen dazu gehören, welche gemieden werden? Sind Rohstoffe, Hedgefonds oder Private Equity beizumischen? Soll eine Goldquote konstant gehalten werden? Sind Immobilienanlagen zu integrieren oder sind die bisherigen Investitionen in Immobilien ausreichend? Solche Fragen bilden den Kern der strategischen Überlegungen. Das richtige Timing, ob nun heute oder erst in einem Jahr Gold gekauft wird, spielt hier zunächst keine Rolle!

Strategie statt Taktik

Viele Anleger sind vor allem taktisch eingestellt. Soll ich die Aktie x, soll ich den Fonds y kaufen? Soll ich jetzt verkaufen? Diese Fragen werden häufig ohne Blick auf die Vermögensstrategie gestellt. Auffällig ist, dass viele Unternehmer, Privatiers und Vermögende trotz jahrelanger Betreuung durch Privatbanken, Vermögensmanager und freie Verwalter Fragen zur langfristigen Vermögensstrategie nicht beantworten können. Dabei ist eine Erkenntnis Gemeingut aller Vermögensexperten: Nicht die Taktik bringt den Erfolg, sondern die Strategie. Unterschiedliche Veröffentlichungen bestätigen dies. Die Zahlen weichen zwar immer wieder voneinander ab, die Grundtendenz ist aber eindeutig: Circa 92% des Anlageerfolgs im Wertpapierbereich stammen aus der „strategischen Vermögensaufteilung", die einen grob strukturierten Charakter hat. Ungefähr 6% steuert die Auswahl der richtigen Aktie, des richtigen Wertpapiers zum Erfolg bei. Die übrigen 2% machen das Timing, also das Treffen des richtigen Zeitpunkts der Transaktion, aus. Es spricht also viel dafür, seine Vermögensanlage mit der „ruhigen Hand" zu steuern und sich nicht von „Hätte ich mal gestern..."-Gedanken verunsichern zu lassen.

Strategie immer wieder überprüfen

Dennoch sind vermögensstrategische Entscheidungen nicht alle „Jubeljahre", sondern regelmäßig zu treffen. Dabei gilt die Regel „Vom Groben zum Detail". Wenn keine gravierenden Veränderungen im Leben eintreten (z. B. Verkauf eines Unternehmens), haben grundsätzliche Entscheidungen über viele Jahre Gültigkeit. Dazu zählt z. B. die Festlegung der strategischen Immobilienquote oder die Einrichtung eines Immobilienportfolios. Grundbesitzer hinterfragen den Sinn einer solchen Entscheidung erst, wenn der Ruhestand näher kommt – meist aus Gründen des Verwaltungsaufwands.

Andere strategische Entscheidungen sind häufiger zu überprüfen. Dazu zählt die Aufteilung des Wertpapiervermögens nach Regionen. Seit Jahrzehnten gilt die Faustregel, dass die großen Aktienmärkte USA, Europa und Japan den Kern der Wertpapieranlage ausmachen sollten. Andere Märkte können beigemischt werden, sollten aber nicht die Basis bilden. Jetzt kann der Zeitpunkt sein, hierüber neu nachzudenken.

Angesichts der Verschuldung der Industriestaaten und den Grenzen des Wachstums werden die Karten neu gemischt. Die Botschaft: Die Schwellenländer sind mittel- und langfristig die neuen Player der Weltwirtschaft! Deshalb sollen Anleger Staaten wie China und die Länder des Pazifikraums deutlich höher gewichten als bisher. Investitionen in diesen Ländern taugen also als Basis eines Portfolios – Wertpapiere aus Südostasien können mehr sein als eine bloße Beimischung.

Der „Aufstieg" asiatischer Entwicklungsländer in die Weltliga macht Platz für andere Anlageregionen. Ein bislang recht wenig beachteter Anlageraum: Afrika!

Ein Fall aus der Praxis

Fred Kopferstein, ein mittelständischer Unternehmer, hat seine strategische Vermögensanlage mit seinem Vermögensberater ausgiebig diskutiert. Besonders wichtig ist ihm die Risikokontrolle seiner Wertpapieranlage, wobei er nicht risikoscheu ist. Festverzinsliche Anleihen sollen deshalb ca. 40% der Wertpapieranlage von Herrn Kopferstein ausmachen. Weiter investiert er rund 10% seines Vermögens in Immobilien, 7,5% in Rohstoff-Aktien, 7,5% in „Hedgefonds" und 35% sind für Aktien vorgesehen.

Bislang war Herr Kopferstein mit knapp 17% seines Aktienbestandes in Schwellenländern engagiert. Das entspricht ca. 5% seines gesamten Wertpapiervermögens. Nun soll diese Quote zu Lasten der europäischen Aktien erhöht werden. Künftig sollen 10% des Gesamtvermögens in die klassischen Schwellenländer fließen.

Detailblick von Nöten

Zusätzlich will unser Anleger 5% in Afrika investieren. Einigen Ländern des schwarzen Kontinents bescheinigen Analysten, dass sie die Trendwende geschafft haben oder auf dem besten Weg dahin sind. Dies gilt zwar weiterhin nur für ausgewählte Regionen Afrikas, aber Südafrika ist nicht länger das einzige Zielland auf dem Kontinent. Auch Länder wie Marokko, Ägypten, Nigeria, Ghana, Botsuana oder Kenia sind im Aufbruch. Zwar können sie sich mit ihrer Marktkapitalisierung noch nicht mit dem Land am Kap messen, doch an ihren Börsen steigt der Umsatz rapide.

Bislang war es nahezu unmöglich, kompetent in diesen Märkten zu investieren. Doch die Zeiten haben sich geändert. In den vergangenen Monaten sind verschiedene Fonds und Zertifikate auf den Markt gekommen, die deutschen Anlegern den Zugang zum Zukunftmarkt Afrika ermöglichen.

Herr Kopferstein ist offen für Anlagen in neue Märkte. Doch auf unbekanntem Terrain sollte man vorsichtig sein: Nur mit genauer Kenntnis der Verhältnisse vor Ort lässt sich beurteilen, welche Produkte in Frage kommen. Sonst besteht etwa die Gefahr, dass der Schwerpunkt der Anlage in Südafrika liegt, und nicht in den Ländern Afrikas, die ein größeres Wachstumspotenzial haben. Das Land am Kap ist nämlich bereits relativ stark entwickelt.

Zu den breit streuenden Aktienfonds zählt der Nestor Afrika Fonds (A0RELJ). Weniger als ein Fünftel seiner Anlagen liegen im WM-Land Südafrika. Nigeria, Simbabwe und Ägypten haben ebenso ihren Platz im Portfolio. Das Anlagerisiko ist jedoch beträchtlich: In Simbabwe herrscht der weit über 80 Jahre alte Diktator Mugabe, der sozialistische Ziele verfolgt. Ökonomisch und politisch ist dies brisant. Der Fondsmanager erwartet aber langfristig einen Führungswechsel. Das könnte zu einem Boom an den Aktienmärkten Simbabwes führen. Langer Atem ist also bei dieser Anlage wichtig. Die frühe strategische Positionierung – im Sinne des Volksmundes „Der frühe Vogel fängt den Wurm" – kann dann zu sehr erfreulichen Gewinnen führen.

Ein anderer Fonds aus der Kategorie ist der Silk African Lions Fund (A0RAC3). Dieser Fonds ist ebenso mit ca. 1/5 in Südafrika investiert. Gleich gewichtet sind Nigeria und Ägypten. Marokko, Kenia, Tunesien und Ghana gehören ebenso zum Portfolio wie ein geringer Anteil Botswana-Aktien. Ohne Frage: Expertise in diesen Märkten ist für Fondsmanager kostspielig. Daher sind die Gebühren auch „happig". Beim Silk-Fonds zahlt der private Anleger 2% pro Jahr plus eine Erfolgsvergütung von 20%. Allerdings greift diese Klausel erst ab 8% Wertentwicklung. Das zeigt, welche Ertragserwartungen in diesem Fonds liegen – aber auch welche Risiken.

Als dritter Fonds soll der DWS Invest Afrika (WKN DWS0QM) genannt werden. Die Fondsmanager der Deutschen Bank investieren 25% in Südafrika, 25% in Ägypten. Der Rest fließt in kleinen Teilen nach Nigeria, Sambia, Mali, Ghana und Kamerun. Zudem investieren sie auch in Unternehmen in Kanada und Großbritannien, die Geschäfte in Afrika machen.

Steigende Kurse durch mehr Liquidität

Die Region Afrika hat den strategischen Vorteil, dass die Kurse steigen, wenn mehr Liquidität in diese Märkte fließt. Positive Anlageeffekte kann es schon dadurch geben, dass immer mehr solcher Produkte auf den Markt kommen. Für den Kontinent spricht also auch, dass er immer stärker in den Blick der Anleger gerät.

Es ist kaum vorhersehbar, welcher Fonds der richtige ist. Alle Angebote haben wegen ihres jungen Alters den Erfolg ihrer Strategie noch nicht unter Beweis stellen können. Herr Kopferstein folgt dem Rat seines Beraters: Er setzt nicht alles auf eine Karte, sondern kauft mehrere Fonds. So kann er später prüfen, wer Weltmeister im Geldanlegen auf diesem Kontinent wird.

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