Im Korrekturmodus
In dieser Situation gibt es an der Börse grundsätzliche Umschichtungen. So trennen sich Anleger vor allem von konjunkturabhängigen Aktien. Automobiltitel und Stahlwerte führten die Liste der Kursverlierer im Wochenvergleich an. Defensive Werte wie Energieversorger oder Telekommunikations-Aktien hielten sich dagegen stabil.
Besonders deutlich zeigt sich diese Entwicklung am exportlastigen deutschen Aktienindex. Der DAX wartet immerhin mit gut 4% Wochenverlust auf. Zwar litten auch europäische Aktienindizes unter den jüngsten Turbulenzen. Mit einem Wochenminus von knapp 2% kam der Euro Stoxx 50 Index jedoch vergleichsweise glimpflich davon.
Die großen US-Indizes S&P500 und Dow Jones Industrial zeigen sich derweil (noch) relativ unbeeindruckt vom europäischen Auf und Ab. Vor allem der marktbreite S&P-500-Index notiert weiterhin nur knapp unter seinem historischen Höchstkurs. Dass nun vor allem US-Anleger bei deutschen und europäischen Aktien Kasse machen, wird sicherlich auch durch den zuletzt wieder festen Eurokurs begünstigt. Denn die Aktienkursgewinne werden durch die günstige Entwicklung im Währungsmarkt noch zusätzlich aufgewertet.
Gold profitiert dagegen erneut von seinem Status als sicherer Hafen. Mit 1.363 USD notiert die Feinunze des Edelmetalls auf einem Fünf-Monats-Hoch.
Den jüngsten Kurskapriolen und der wieder anziehenden Volatilität zum Trotz ist der langfristige Aufwärtstrend im DAX weiterhin intakt. Allerdings führt die aktuelle Korrektur den Markt in die Nähe der Tiefs von Anfang Februar. Damals sorgten die Turbulenzen bei einigen Schwellenländerwährungen für einen heftigen Abverkauf bis etwa 9.070 Zähler. Diese Marke gilt es nun im Auge zu behalten. Sollte dieser Bereich keine Unterstützung bieten, könnte sich die aktuelle Korrektur durchaus noch bis zur 200-Tage-Durchschnittslinie (aktuell bei 8.820 Zählern) fortsetzen.
Fazit: Die unsichere Gemengelage aus Krim-Krise und Konjunkturabkühlung in China dürfte die Märkte noch eine Weile beschäftigen. Nach den jüngsten Kursverlusten scheint die Zeit zumindest für eine technische Gegenreaktion reif. Neue Käufe sollten jedoch nur mutige Anleger wagen, die gleichzeitig das aktuelle Geschehen verfolgen können und sich mit relativ engen Stoppkursen absichern.