Anleihen erleben eine Renaissance
Aktien sind nicht mehr alternativlos, Anleihen bieten Anlegern wieder gute Rendite- und Diversifikations-Möglichkeiten. Denn die Phase, in denen die Staatsanleihen sehr starker Schuldner kaum Renditen abwarfen, ist vorbei. Inzwischen gibt es auch bei sehr soliden Schuldnern wieder 3% bis 4% (z.B. Australien, Großbritannien, Kanada, Norwegen). Bei Bundesanleihen betrug die Umlaufrendite (durchschnittliche Verzinsung aller ausstehenden Anleihen) zuletzt 1,96%.
Die weitere Entwicklung hängt maßgeblich von der Konjunktur- und Zinsentwicklung ab. Die Märkte erwarten, dass sich Inflation und Wirtschaft im Euroraum auch 2024 weiter abschwächen und damit den Weg zur ersten Zinssenkung der EZB ebnen. Dann dürfte die Rendite weiter nachgeben und die Anleihekurse steigen. Kurzlaufende Bundesanleihen dürften dann am stärksten von Zinssenkungen profitieren.
Unternehmensanleihen mit Risikoaufschlag
Wer chancenreicher investieren möchte, sucht Unternehmensanleihen. Die bieten zusätzlich zu den Bundespapieren eine Renditeprämie als Ausgleich für ein höheres (Unternehmens-)Risiko. Corporate-Bonds mit Investment-Grade bieten aktuell mit rund 3,4% Rendite. Das sind etwa 1,5 Prozentpunkte mehr Rendite als vergleichbare Bundesanleihen. Dabei profitierten die Inhaber der Corporate Bonds vom Rückgang des allgemeinen Renditeniveaus und den abschmelzenden Risikoprämien.
Chancen bei High Yield und Schwellenländeranleihen
Wer sich noch höhere Zinsen ins Portfolio holen möchte, muss über den Tellerrand hinausblicken. Wir sehen selektive Chancen im Bereich von High Yield Bonds und ausgewählten Fremdwährungs-Anleihen. Gerade bei den Anleihen von Schwellenländern erwarten wir in diesem Jahr angesichts der zu erwartenden Zinssenkungen Aufwärtsschübe.