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Schweden vor Norwegen wichtigster Markt

Hochzinsanleihen in Skandinavien sind verlockend

Polarlichter. © Biletskiy_Evgeniy / Getty Images / iStock
In einem Umfeld weiter steigender Zinsen bei nachlassenden konjunkturellen Aussichten vor allem in Europa sollten Anleger ihren Blick nach Skandinavien werfen. Hochzinsanleihen aus der Region sind nach dem weltweiten Horrorjahr 2022 wieder attraktiv. Renditen auf Einzelanleihen bis zu 9% sind drin. Das ist ein Plus gegenüber zentraleuropäischen Hochzinsanleihen von rund 180 Basispunkten.

Unternehmensanleihen machen etwa 10% des skandinavischen Rentenmarktes aus. Davon sind etwa 45% Hochzinsanleihen mit hohen Zinsen und entsprechend hohem Ausfallrisiko. Das Marktvolumen wächst insbesondere seit der Finanzkrise stetig – immer mehr Unternehmen bedienen sich dort am heimischen Kreditmarkt. Schweden ist vor Norwegen und Dänemark und Finnland der größte Teilmarkt. Dabei werden in Schweden deutlich mehr Hochzinsanleihen in heimischer Währung (SEK) begeben: ca. 73% (Rest in Euro), in. Norwegen sind es 43% der High Yields, die auf NOK lauten.

Notenbanken haben Zinsen bereits hochgezogen

Erst Ende Juni hat Norwegens Notenbank den Leitzins auf 3,75% angehoben und es dürfte auf mindestens noch 4,25% im Herbst hochgehen. Schweden zog Anfang Juli nach (ebenfalls auf 3,75%). In Dänemark liegt der Leitzins bei 2,85%. Den Nordmännern macht, wie den Zentraleuropäern auch, die Kerninflation (zuletzt 6,7%) zu schaffen. Auch in Norwegen ist der Arbeitsmarkt gerade im Fachkräfte Bereich ausgedünnt und das Land leidet unter Energiepreisen aufgrund der eigenen Ressourcen (Öl, Wasser) ohnehin weniger als etwa Deutschland oder auch der Nachbar Schweden.

Vorteile der skandinavischen Märkte sind – neben stabilen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen und damit verbunden erstklassigen Länderratings: relativ kurze Restlaufzeiten von zwei bis drei Jahren und in der Regel variable Zinssätze, dazu in der Vergangenheit „normale“ Ausfallraten (ca. 3%) und ein stabiler Banken Sektor sowie eine starke Ausrichtung auf das Trendthema Nachhaltigkeit – auch das senkt die Risiken für Investoren. Allerdings hat die Mehrzahl der Emissionen kein Rating. Totalausfälle sind zwar eine Seltenheit – allerdings müssen Anleger unter Umständen mit Laufzeitverlängerungen rechnen.

Fazit: Skandinavische Anleihen sind aussichtsreich, zumal die Währungen gegenüber dem Euro stabil sein dürften. Anlegern empfiehlt sich der Rückgriff auf Fonds, die Hochzinsanlagen aus Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland mischen.

Beim 2022 neu aufgelegten Lazard Nordic High Yield (WKN A3DTD1) betragen die laufenden Kosten (Kleinanleger) allerdings stolze 1,73% p.a. Die Gesamtkostenbelastung auf Sicht von 3 Jahren beläuft sich auf 3,1% p.a. Es besteht ein theoretisches Totalverlustrisiko. Nach Kostenabzug können Privatanleger auf eine jährliche Durchschnittsrendite von 2,2% rechnen, im Optimalfall mit 9%. Der Fonds legt mehr als 50% in norwegische und knapp 30% in schwedische Unternehmen an, Finanzdienstleister (23%) stehen vor Konsumgütern (16,7%) an der Spitze, dann erst kommen Industriewerte mit 15%. Die Duration liegt meist unter 1 Jahr. Alternativ infrage kommt der 2017 aufgelegte DNB High Yield (WKN A2AJDN) mit hohen Anteilen an norwegischen und schwedischen Titeln. Hier waren laut Factsheet B2 Holding, Aker, Wallenius Wihelmsen, SFL Corp., Kistfos, Teekay, Ocean Yield, Axator, Höeg LNG Holdings und Scan Bidco die größten Positionen. Wo möglich sollten Anleger versuchen, über ihren Vermögensverwalter in eine institutionelle Tranche mit deutlich geringeren Gebühren zu investieren.

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