Harte Zeiten
Der Glanz des Gold lässt nach. Niemand poliert ihn auf.
Das Gold hat seinen Freunden im laufenden Jahr nicht viel Freude gemacht. Das 1. Quartal sah zwar noch einen verheißungsvollen Anstieg. Aber dann ging es abwärts. Jetzt steht das Gold zumindest auf Dollar-Basis im Minus. Anleger in Euro freuen sich dagegen über ein leichtes Plus. Die lange Zeit grassierende Inflationsangst hat nachgelassen. Abgesehen von einigen Schwellen- und Entwicklungsländern ist Inflation kein vordringliches Problem. Umso mehr Gewicht erhalten die Märkte, in denen Gold traditionell als Anlagemedium gilt: China und Indien. In China macht sich die Korruptionsbekämpfung bemerkbar. Die Nachfrage nach Luxusgütern wie Gold ist überraschend deutlich gefallen – um knapp 40% im Jahresvergleich. Die Goldnachfrage aus Indien hatte dagegen zuletzt zugelegt und negative Spuren in der Handelsbilanz hinterlassen. Das wird wohl die Wirtschaftspolitik bald dazu bringen, einige fiskalische Folterinstrumente wie spezielle Steuern einzusetzen.
Fazit: Es gibt bis auf weiteres keine fundamentalen Argumente, die für einen Goldpreisanstieg in US-Dollar sprechen.