Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
4159
FUCHSBRIEFE raten zu Vorsicht bei aktuellen Preisprognosen

Experten setzen auf nur leichten Preiseinbruch bei Wohnimmobilien

Wir trauen den Prognosen nicht. Copyright: Pixabay
Die Coronakrise wird den Boom des deutschen Immobilienmarktes beenden, aber nicht zu einem langanhalten Preiseinbruch führen. Alle Markttreiber bleiben auch nach der Krise intakt. Daher ist im schlimmsten Fall mit einer Delle im Markt zu rechnen.

Die Coronakrise wird den Boom des deutschen Wohnimmobilienmarkts beenden. Aber sie wird nicht zum nachhaltigen Einbruch führen. Das zeigen verschiedene Analysen, auch nicht interessengeleiteter Institutionen. Demnach werden die Preise zeitweise zurückgehen und danach langsamer steigen. Deutlichere Preiseinbrüche erwarten Marktteilnehmer vor allem im oberen Preissegment.

Der Immobilienanalyst Empirica geht von einen Kaufpreisrückgang um 10% bis 25% aus. Dieser soll aber bis Ende 2021 aufgeholt sein. Danach sollen die Preise wieder leicht steigen. Das Rückschlagpotential – also  die Kluft zwischen Kaufpreisen für ETW und Mieten sieht empirica bundesweit bei 22%. Vor drei Jahren waren es erst 12%. In den Top 7-Städten sind es sogar bei 42% (28%). Sogar in Schrumpfungsregionen könnten die Preise um 10% (4%) einbrechen. Begünstigt wird ein Einbruch durch Hemmnisse für Mietsteigerungen: Corona-bedingte Arbeitslosigkeit, verstärkte Umlenkung der Schwarmwanderung von den Top 7- in Ausweichstädte oder Markteingriffe (Vermögensabgabe, Mietendeckel, Mietpreisstopp etc.).

Grundlegende Treiber des Immobilienmarktes weiter aktiv

Dennoch: Grundlegenden Treiber des Immobilienmarktes bestehen weiter. Das ist der Zug in die Städte und die niedrige Verzinsung von Anleihen. Am Aktienmarkt gab es starke Kursrückgänge. Deutsche Immobilien gelten demgegenüber als risikoarm. Deshalb verteuern sie sich typischerweise in Krisenphasen, so die Deutsche Bank.

Derzeit investiert der deutsche Staat große Mittel in die Krisenabfederung. Daher wird Deutschland besser durch die Krise kommen als andere Staaten. Das könnte zu einer weiteren Einwanderungswelle aus Südeuropa führen mit entsprechender Nachfrage nach Wohnraum. Das spräche für weitere, wenn auch langsame Preisanstiege.

Große Investoren planen Zukäufe

Einer Umfrage zufolge planen über zwei Drittel der großen Immobilieninvestoren weiter zu kaufen. 45% der vom Immobilienberater Colliers befragten Investoren (die zusammen über 500 Mrd. Euro Assets under Management haben) hoffen, zu günstigeren Konditionen kaufen zu können. Aber ohne günstigere Angebote werden die meisten wohl auch zu unveränderten Preisen kaufen.

Nur 24% erwarten sinkende Kaufpreise bei Wohnungen. Über die Hälfte glaubt an Stagnation. 16% gehen davon aus, dass die Preise weiter steigen. 66% erwarten, dass die Mieten stagnieren, 13% dass sie weiter steigen.

Im ersten Quartal weiteres Plus im Markt

Laut F+B-Wohn-Index sind die Preise im ersten Quartal – in dem Corona allerdings kaum Auswirkungen hatte – weiter gestiegen. Bei ETW um 2,8% gegenüber dem Vorquartal, bzw. im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,1%. Auch die Neuvertragsmieten stiegen nach einer Stagnation das gesamte letzte Jahr über erstmals wieder um 0,6%.

Fazit: Unserer Ansicht nach sollte man den Prognosen mit Vorsicht begegnen. Es ist noch keineswegs ausgemacht, dass die Erholung der Wirtschaft nach dem wochenlangen Lockdown so zügig erfolgt wie nach der Finanzkrise. Es drohen hohe Pleitezahlen und ein

Empfehlung: Kalkulieren Sie für ein Immobilieninvestment auf Sicht von zehn Jahren mit Preisstagnation, ggf. sogar Abschlägen und sinkenden Mieten. Vor allem hochpreisige Immobilien dürften alsbald deutliche Preisabschläge erfahren.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stärkere Rohstoffbasis für deutsche Unternehmen

Förderung für Abbau und Recycling von Rohstoffen

Die Bundesregierung will die Versorgung der Industrie mit wichtigen Rohstoffen absichern. Deshalb können sich Unternehmen, die den Rohstoffabbau planen, oder das Recycling von wichtigen Metallen aufbauen wollen, mit einer Förderung rechnen.
  • Eine falsche Prämisse führt zu falscher Politik

Deutschland ist kein reiches Land

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Ist Deutschland wirklich ein reiches Land? Der Glaube daran ist tief verwurzelt, aber die Realität zeichnet ein anderes Bild. Während wir großzügig an andere verteilen, rückt Deutschland international immer weiter nach hinten. Wie ein neuer Kurs das Land stärken könnte – mit weniger Wohltaten, mehr Leistung und klaren, zielgerichteten Reformen, hat FDP-Chef Lindner zu Papier gebracht. Seine Vorschläge sind alternativlos, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
  • Fuchs plus
  • Die Weltfremdheit der Grünen: Ein Abbild des Elfenbeinturms

Grüne Blase: Berufspolitiker ohne Berufserfahrung

Eine aktuelle Studie zeigt: Die Bundestagsfraktion der Grünen besteht zu einem Großteil aus Berufspolitikern ohne Berufserfahrung. Wie verträgt sich diese Homogenität mit dem Anspruch auf Vielfalt und Diversität?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Steuerliche Berücksichtigung von Werbungskosten bei Immobilienverkauf

Werbungskosten im Insolvenzfall

Bei der steuerlichen Berücksichtigung von Kosten dürfen private und betriebliche Sphäre nicht vermischt werden. Darum lassen sich nicht alle Werbungskosten steuerlich geltend machen. Das gilt z.B. für Kosten für ein Insolvenzverfahren, die nicht als Werbungskosten durchgehen. Der Bundesfinanzhof (BFH) hat aber auf eine wichtige Differenzierung hingewiesen.
  • Fuchs plus
  • Rücknahme des Investitionsabzugsbetrages für Photovoltaikanlagen

BFH bremst Finanzämter aus

Die Steuerbefreiung von kleinen Photovoltaikanlagen führt zu Streit über gewinnmindernde Investitionsabzugsbeträge. Von denen wurden etliche gewährt, die die Finanzämter nun aber gewinnerhöhend rückabwickeln wollen. Anlass dafür ist ein Rundschreiben des Bundesfinanzministeriums. Der Bundesfinanzhof (BFH) bremst die Verwaltung aber aus.
  • Fuchs plus
  • China will schneller mit Rohstoffen handeln können

China baut globalen Rohstoff-Konzern auf

China will einen global aktiven Rohstoff-Konzern nach westlichem Vorbild aufbauen. Für das Modell gibt es einen Muster-Konzern, an dem sich das Reich der Mitte orientiert. Der chinesische Rohstoff-Riese könnte die Metallmärkte noch kräftig beeinflussen.
Zum Seitenanfang