Mikroappartments – kaum Mieterverlust und dennoch unattraktiv
Eine wesentlich Ursache ist der Wohnungsmangel in deutschen Städten. Die Nutzer der Appartments – Studenten, Berufsanfänger, die neu in der Stadt sind, Pendler, Projektmitarbeiter, die nur zeitweise in der Stadt arbeiten – wollen ihre Wohnungen auch bei längerer Abwesenheit nicht aufgeben. Für einige Mieter ist das Mikroappartment inzwischen sogar Erstwohnsitz. Auch das sorgt für Stabilität der Vermietung.
Die Zuwanderung als Corona-Krisenfolge könnte die Nachfrage verstärken
Eine Zuwanderung europäischer Fachkräfte könnte die Nachfrage noch verstärken. Da viele Länder stärker von Corona betroffen waren als Deutschland, könnte es zu einer weiteren (jedoch kleineren) Einwanderungswelle hochqualifizierter Zuwanderer wie nach der Finanzkrise 2008 kommen. Die Mikroappartments sind ohne lange Wohnungssuche kurzfristig verfügbar. Und sie bieten den Mietern die Möglichkeit, schnell Anschluss in der neuen Stadt zu finden.
Geringe Rendite wegen hoher Nebenkosten
Allerdings steht den guten Entwicklungsaussichten des Sektors eine Rendite gegenüber, die unter der von normalen Wohninvestments liegt. Die Anbieter von Mikroappartments berechnen die Rendite üblicherweise ohne die Nebenkosten. Diese sind aber weit üppiger als bei normalen Mietwohnungen. Die Kosten für die Hausverwaltung sind höher als üblich. Hinzu kommt die Absicherung vor Mietausfällen, höhere Kosten für Instandhaltung und nach einiger Zeit der Ersatz der Möbel.
Fazit: Für Kleinanleger, die sich einzelne Appartments kaufen wollen, sind die Investments nur selten mit einer Rendite verbunden. Die Nebenkosten müssen vor einem Kauf genau geprüft werden.