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Deutsche Auktionshäuser fallen am Kunstmarkt zurück

China dominiert den internationalen Kunstmarkt und Auktionen

Die Trends am Kunstmarkt werden immer kurzlebiger und folgen schneller der Mode. Dabei konzentrieren sich die großen Umsätze auf weniger Länder und ganz wenige Künstler.

Die aktuellen Zahlen zum Kunstmarkt bringen interessante Erkenntnisse ans Licht. So zeigt sich, dass China inzwischen zum umsatzstärksten Marktplatz bei Kunst geworden ist. Deutschland dagegen spielt im internationalen Vergleich praktisch keine Rolle, so der Branchenanalyst Artprice. Ein Überblick:

Diese Zahlen beruhen auf den offiziell gemeldeten Umsätzen. Allerdings wird ein nennenswerter Anteil von Käufen und Verkäufen von Kunstwerken außerhalb von Galerien, Auktionshäusern und Kunsthandlungen abgewickelt. Künstler verkaufen teilweise direkt aus dem Atelier oder Käufer und Verkäufer finden sich auf privater Ebene. Solche Transaktionen statistisch zu erfassen, ist daher ein Ding der Unmöglichkeit – die Umsätze dürften also noch deutlich höher liegen.

Deutsche Auktionshäuser im hinteren Bereich

International fallen die deutschen Adressen im Wettbewerb deutlich zurück. Das zeigt die Umsatzentwicklung bei den Auktionshäusern. Im Vergleich der wichtigen internationalen Auktionshäuser führen Christies (4,44 Mrd. USD) und Sotheby's (3,38 Mrd. USD). Die großen deutschen Adressen Ketterer Kunst (49 Mio. USD) und Grisebach (47 Mio. USD) landen im internationalen Vergleich nur noch auf den Plätzen 21 bzw. 23. Insbesondere die steuerlichen Verschlechterungen (Umsatzsteuer) und das Kulturgüterschutzgesetz haben zu einem Standortnachteil für Deutschland geführt.

Über 18 Jahre hinweg wurde eine Wertentwicklung von 8,6% p.a. gemessen. Dabei zeigt sich auch: Markttrends und Favoriten drehen sich in der Publikumsgunst immer schneller. Beispiele sind die Werke von Damian Hirst oder auch Jeff Koons. Sie verloren inzwischen sichtbar an Zuspruch und es wurden spürbare Preisrückgänge in verschiedenen Werkgruppen sichtbar. Die Preise für Fotokunst bleiben dagegen auf hohem Niveau stabil.

Noch ein Blick auf die Epochen: Während Kunstwerke des 19. Jahrhundert und Altmeister jeweils 11% der gesamten Umsätze verantworteten, vereinte Zeitgenössisches, Nachkriegskunst und Gegenwärtiges nahezu 78% des Umsatzes. Dabei zeigt sich auch wieder eindeutig, dass Spitzenwerke dominierende Umsatzspitzenreiter sind. Die zehn begehrtesten Kunstwerke waren immerhin für über 1,2 Mrd. USD Umsatz verantwortlich (Künstler: Da Vinci; Basquiat; Qi Baishi; van Gogh; Leger; Warhol; Bacon; Klimt; Brancusi; Twombly).

Fazit: Der deutsche Kunstmarkt spielt international keine wesentliche Rolle, obwohl Werke deutscher Künstler zu den begehrten Stücken gehören. Aber sie werden oftmals bei nichtdeutschen Adressen gehandelt. Wenige Spitzenkünstler vereinen immer höhere Umsatzanteile und Zuschlagrekorde.

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