Lancia-Modelle fahren vor
Die Technoclassica in Essen konnte mit einer Premiere aufwarten. Nach 30 Jahren wagte sich der britisch-amerikanische Auktionator RM Sothebys das erste Mal nach Essen. Sothebys hatte ordentlich etwas im Angebot. Das Auktionshaus brachte eine ganze Armada von Mercedes-AMG, BMW M5 und andere "Youngtimer" mit. Das zeigt, wie stark sich der Markt gewandelt und die Nachfrage in den Epochen verschoben hat. Denn vor zwei, drei Jahren hätten die Versteigerer über solche Fahrzeuge noch die Nase gerümpft. Jetzt nahmen sie die Wagen sehr gern unter den Hammer.
Neben einem obligaten Mercedes 540 K Cabriolet kamen die Top-Seller aus Italien. Die Straßenversion eines Lancia Stratos HF erzielte 545.000 Euro. Ein anderer Lancia Delta S4 Stradale, von dem nur 200 Stück verkauft wurden, brachte gar 1,05 Mio. Euro. Da die Marken Porsche, Mercedes und Ferrari noch auf hohem Preisniveau liegen, interessieren sich Enthusiasten derzeit stärker für Lancias Rallye-Flotte aus den Achtzigern und Neunzigern, die damals extrem erfolgreich waren.
Insgesamt bleibt der Markt im Rückwärtsgang. Der HAGI-TOP-Index verlor seit Jahresbeginn 5,7%. Auch die Preise für alle anderen Teil-Indizies (Ferrari/Porsche) geben nach. Damit setzt sich wahrscheinlich der Zickzackkurs der vergangenen Monate fort, noch ist es auch zu früh, um saisonale Einflüsse auszuschließen.
Fazit: Die Preise der Klassiker-Marken stehen weiter leicht unter Druck – aber weiterhin auf hohem Niveau. Gefragt sind Youngtimer und neuerdings Lancia-Modelle.