Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1934
Zupachtung weiterer Flächen ohne „Steuerschaden“ möglich

Verlustverrechnung aus einer Eigenjagd mit Gewinnen aus Landwirtschaft

Bei so manchen Urteilen, die man aus dem Bereich des Steuerrechts liest, denkt man zunächst, das sei Jägerlatein. Doch Pächter einer Eigenjagd und eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs, sollten dies BFH-Urteil durchaus ernst nehmen. Es kann zu ihrem Vorteil sein.

Gute Nachrichten für Steuerzahler, die Pächter einer „Eigenjagd" sind. Ist dieser Eigenjagdbezirk flächenmäßig identisch mit dem Gebiet eines land- und forstwirtschaftlichen Pachtbetriebs, dürfen Sie als Pächter Verluste aus der Jagd (Jagdpacht und Jagdsteuer) mit Ihren Einkünften aus der Landwirtschaft verrechnen.

Diesem Bezirk dürfen noch weitere Flächen angegliedert werden, ohne dass das steuerschädliche Folgen haben muss. Und zwar selbst dann, wenn diese nicht für die Jagd genutzt werden, sondern die Jagd überwiegend auf eigenbetrieblich genutzten Flächen ausgeübt wird.

Die zugepachteten Flächen müssen jedoch in ausreichendem Zusammenhang zum land- und forstwirtschaftlichen Betrieb stehen. Das ergibt sich aus § 13 Abs. 1 Nr. 3 des Einkommensteuergesetzes. Das Problem dabei: Das Gesetz selbst erläutert diesen „Zusammenhang" nicht näher. Also müssen wieder mal die Richter ran und den Gesetzgeber deuten.

Der BFH akzeptiert als Begründung, dass der Steuerpflichtige eine hoheitliche Maßnahme vermeiden will und deshalb einen Pachtvertrag über eine zusätzliche Fläche abschließt. Diese hoheitliche Maßnahme muss sich allerdings schon deutlich konkretisieren und „ihre Durchführung ernstlich drohen".

Andere akzeptierte Gründe für eine Zupachtung: Die Flächen sind zur ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des land- und forstwirtschaftlichen Betriebs erforderlich oder werden überwiegend eigenbetrieblich genutzt. Einen Eigenjagdbezirk bilden zusammenhängende Flächen ab 75 Hektar. Sie müssen land-, forst- oder fischereiwirtschaftlich nutzbar sein und im Eigentum ein und derselben Person stehen.

Auch wenn der land- und forstwirtschaftlichen Betrieb einer Personengesellschaft gehört, ist der Steuervorteil nicht perdu. Allerdings muss dann einer der Gesellschafter das Jagdrecht innehaben.

Fazit: Steuervorteile durch Ausübung des Jagdrechts sind in diesem Fall also kein Jägerlatein.

Urteil: BFH, VI R 11/17

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde Liechtensteinische Landesbank AG

LLB berät gut, ist aber auf ein Produkt fokussiert

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Die LLB-Gruppe steht seit gut 160 Jahren für Stabilität und Sicherheit, erfährt der Kunde auf der Website des Instituts. Das soll weiterhin so bleiben, auch wenn sich die Bank einen neuen Markenauftritt gegeben hat und einen expansiven Kurs im Ausland (Deutschland und Österreich) fährt. Die Eigentumsverhältnisse der Bank sind stabil, was Vertrauen schafft: Das Land Liechtenstein, eins der wenigen Länder weltweit mit einem AAA-Rating, besitzt die Mehrheit von 57 Prozent der Aktien der Bank.
  • Wirtschaft, Frieden, Zukunft: Wie die EU ihre Grundlagen verspielt

Scheitert Deutschland, scheitert die EU

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Die Europäische Union steht vor gewaltigen Herausforderungen: Die wirtschaftliche Prosperität bröckelt, der Frieden ist bedroht, und Deutschlands Rolle als finanzstärkste Nation gerät ins Wanken. Immer neue Regulierungen und politisches Versagen schwächen die Union. Wenn Deutschland wirtschaftlich scheitert, droht auch das Ende Europas.
  • Fuchs plus
  • Trump auf dem Vormarsch: Ungewöhnliche Allianzen im US-Wahlkampf

US-Wahlkampf-Chaos: Biden schwächt Harris, Trump profitiert

Joe Biden greift weiterhin aktiv in den Wahlkampf ein, obwohl er offensichtlich von den führenden Demokraten ausgebootet wurde. Seine Einmischungen schwächen Kamala Harris, die ohnehin mit Problemen in ihrem Wahlkampf zu kämpfen hat. Unterdessen formieren sich überraschende Allianzen – sogar linke Gewerkschaften unterstützen Trump.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Personal: Karrierewebseiten und Bewerbungsprozesse müssen besser werden

Bewerbungsprozesse mangelhaft

Einen passenden Angestellten zu finden, ist meist eine schwierige Aufgabe. Dabei tummeln sich genug Jobsuchende auf dem Markt. Machen Bewerber negative Erfahrungen im Bewerbungsprozess, kann es die Marke des Arbeitgebers schädigen.
  • Fuchs plus
  • China bremst "auffälligen" Konsum

Stabile Nachfrage nach Fancy-Diamanten

Die Preise für natürliche Diamanten in Europa fielen im September um rund 2 %. Ein Grund dafür sind Chinas Anti-Luxus-Maßnahmen. Besonders der chinesische Markt verzeichnete einen Nachfragerückgang von 50 Prozent. Aber es gibt auch eine hohe Nachfrage nach Fancy-Diamanten.
  • Fuchs plus
  • Die Kunst der Collage auch für Anleger interessant

Collagen auf dem Kunstmarkt

Zu den neueren Techniken in der Bildenden Kunst zählen zweifellos die Collagen. Sie stehen mittlerweile für ein eigenständiges Segment innerhalb des Kunstmarktes. Im Kunstmarkt werden sie zunehmend interessanter.
Zum Seitenanfang