Verpackung: Papier statt Kunststoff
Hersteller von Einweg-Kunststoffprodukten müssen ab 2025 eine Abgabe auf ihre Produkte zahlen. Das hat die Bundesregierung vor wenigen Tagen beschlossen. Das Geld wird einem Fonds zugute kommen, aus dem Kommunen Zahlungen erhalten können, um die Beseitigung von Abfällen zu bezahlen. Die Abgabe entfällt auf Zigaretten mit Filter, Getränkeflaschen und Becher, sowie To-Go-Lebensmittelbehälter. Wie hoch die Abgaben sein werden, ist noch unklar. Sie soll sich an den 2024 in Umlauf gebrachten Produktmengen orientieren. Die von Branchenexperten in Umlauf gebrachten Zahlen von 450 Mio. Euro sprechen aber für recht hohe Zusatzkosten für die Kunststoffbranche.
EU will Recyclinganteil in allen Kunststoff-Verpackungen
Auch die EU will ihre Bestimmungen zur Kunststoffproduktion weiter verschärfen. Ab 2025 müssen PET-Kunststoffflaschen zu 25% aus Recyclingmaterial bestehen. Wegen des Flaschenpfands wird diese Vorgabe in Deutschland schon heute übertroffen. Den verbindlichen Recyclinganteil will die EU-Kommission nun auf alle Kunststoffverpackungen (25% für Lebensmittelverpackungen; 45% für andere Verpackungen) ausweiten und den Recyclinganteil bei den Flaschen auf 50% erhöhen. Die Regeln sollen ab 2030 gelten.
Hoher bürokratischer Aufwand und Mehrkosten
Der Verband IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen kritisiert, dass mit dem Fonds ein großer zusätzlicher bürokratischer Aufwand auf die Branche zukommt. Beide Maßnahmen werden zu höheren Preisen für Kunststoffen führen. Papier und Karton wird als Verpackungsmaterial daher immer attraktiver.