Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3091
Erbschaftssteuererklärung darf nicht zu lange hinausgeschoben werden

Wenn die Erben sich nicht melden

Immer wieder kommt es vor, dass sich Erben schlichtweg nicht ausfindig machen lassen. Bei größeren Vermögen wird dann ein Nachlassverwalter einbestellt, der sich der Sache anzunehmen hat. Doch wie viel Zeit hat dieser, bevor ihm das Finanzamt auf die Füße tritt?
Bei Erbschaften läuft für die Erben eine Frist. Lassen sich die Erben nicht leicht ermitteln, wird vom Nachlassgericht häufig ein Nachlasspfleger bestellt. Der muss die Erben ausfindig machen. Schafft er dies nicht, ist das Finanzamt berechtigt, Erbschaftsteuer im Schätzungswege gegen die unbekannten Erben festzusetzen. Sind die Erben auch nach Ablauf einer angemessenen Frist noch nicht ermittelt und benannt, so sind die Besteuerungsgrundlagen (u.a. Anzahl der Erben, Größe der Erbteile, Steuerklasse, persönliche Freibeträge) zu schätzen, so der BFH. 

Für die Erbschaftsteuererklärung gibt der BFH dem Nachlasspfleger regelmäßig ein Jahr Zeit. Bei besonderen Schwierigkeiten bei der Erbenermittlung (z.B. genealogische Recherchen im Ausland, fehlende Urkunden bei Sachverhalten der Auswanderung, des Krieges, der Flucht oder der Vertreibung) ist diese Frist angemessen zu verlängern. 

Drei Jahre und fünf Monate sind deutlich zu lang

Im Urteilsfall gab der Nachlasspfleger für einen Nachlass im Wert von 1,82 Mio. Euro an, es gebe mindestens 30 Erben. Im Einspruchsverfahren schätzte das Finanzamt deswegen die Erbschaftsteuer ausgehend von 30 Erben mit gleichen Erbanteilen der Steuerklasse III auf 265.500 Euro. Das wurde vom BFH revisionsrechtlich nicht beanstandet.

Der Nachlasspfleger hatte dem Finanzamt allerdings nach drei Jahren und fünf Monaten immer noch keine Erbschaftsteuererklärung vorgelegt. Das war eindeutig zu lang. Auch bei einer schwierigen Erbenermittlung durfte das Finanzamt dann die Erbschaftsteuer gegen unbekannte Erben festsetzen und schätzen.

Fazit: Auch wenn es Spielräume gibt bei der Suche nach Erben, eine angemessene Zeitspanne muss eingehalten werden.

Urteil: BFH II R 40/17

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang