Wie weit fällt der Mais-Preis noch?
Die Politik und verbesserte Ernteaussichten ziehen aktuell den Maispreis nach unten. Das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine ist um weitere zwei Monate verlängert worden und gilt nun bis zum 18. Juli 2023. Diese Nachricht drückt nicht nur den Weizenpreis, sondern geht auch am Maispreis nicht spurlos vorbei. So gab der Maispreis kurz nach Bekanntgabe der Verlängerung binnen weniger Tage um rund 8% nach und sank mit 550 US-Cent je Scheffel kurzzeitig auf das niedrigste Niveau seit gut einem Jahr.
Maisernte wird wieder besser ausfallen
Inzwischen hat sich der Maispreis zwar ein wenig berappelt. Im Dunstkreis der Marke von 600-US-Cent je Scheffel dürfte dem Futtermittel- und Energierohstoff jedoch wieder die Luft ausgehen. Denn auch die Fundamentaldaten sprechen für sinkende Preise. Nachdem das Angebot in 2022/23 vor allem aufgrund von Dürreschäden insbesondere in Europa und den USA niedriger ausfiel als in der Vorsaison, erwartet das US-Landwirtschaftsministerium USDA für die neue Saison eine deutliche Erholung der Produktion.
So fiel in der EU – einer der größten Maisimporteure – die Ernte im vergangenen Jahr immerhin um rund 26% niedriger aus als in 2021/22. Dies dürfte sich in diesem Jahr wieder normalisieren. Zudem rechnet das USDA mit einer erneut starken Ernte in Brasilien. Das südamerikanische Land hatte die USA dieses Jahr als weltweit größter Maisexporteur abgelöst und dürfte diese Position auch in der Saison 2023/24 verteidigen, so die USDA-Studie.
Chartbild zeigt klar nach unten
Aus technischer Sicht bleibt der Maispreis weiter im Abwärtstrend gefangen. Erst ein nachhaltiger Ausbruch über die 600-Cent-Marke würde kurzfristig weiteres Erholungspotential freisetzen. So lange dies nicht passiert ist es jedoch wahrscheinlicher, dass die aktuelle Rally im Bereich um 600 US-Cent ausläuft und der Maispreis seinen Abwärtstrend weiter fortsetzt.